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AHO Aktuell - 09.07.2003

Diskussion: Klärschlammverwertung in der Landwirtschaft


Schwerin (aho) - Auf der bvse-Landesversammlung (Bundesverband
Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V.) Mecklenburg-Vorpommern,
Schleswig-Holstein und Hamburg hat sich Umweltminister Prof. Dr. Wolfgang
Methling heute in Schwerin dagegen ausgesprochen, Klärschlamm als Umweltgift
zu verteufeln und gänzlich vom Acker zu verdammen. "Ein übereilter Ausstieg
aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung ist momentan ökologisch,
ökonomisch und wissenschaftlich nicht vertretbar. Ich unterstütze die
Bemühungen, auf Bundesebene eine endgültige einheitliche Regelung zur
Klärschlammverwertung zu erarbeiten. Allerdings liegen derzeit Vorschläge
zur Novellierung der Klärschlammverordnung auf dem Tisch, die
gegensätzlicher kaum sein können. Für die Gegner der landwirtschaftlichen
Klärschlammverwertung ist Klärschlamm eine Schadstoffsenke und muss
aus Bodenschutzgründen verbrannt werden. Die Befürworter wiederum verweisen
auf den hohen Phosphorgehalt des Klärschlamms. Deshalb sei er ein wichtiger
Dünger, dessen landwirtschaftliche Verwertung dazu beiträgt, Stoffkreisläufe
zu schließen. Beide Positionen haben einen wahren Kern. Klärschlamm
ist eine schadstoffsenke der Abwasserbehandlung
und Klärschlamm besitzt
sehr gute Düngeeigenschaften. Es besteht also noch reichlich
Forschungsbedarf, so dass ein rigoroses Verbot der landwirtschaftlichen
Klärschlammverwertung derzeit verfrüht und wissenschaftlich nicht
begründbar
ist", führte Minister Methling in seiner Rede aus.

Gegen ein Verbot sprechen auch Untersuchungen der Schwermetallgehalte im
Klärschlamm. Seit 1992 seien die Schwermetallgehalte, außer bei Kupfer,
kontinuierlich zurückgegangen und liegen weit unter den gegenwärtig noch
aktuellen Grenzwerten der Klärschlammverordnung. Dies sei auch in M-V der
Fall, wo im Jahr 2001 insgesamt 46.000 Tonnen Trockenmasse Schlamm
landwirtschaftlich verwertet wurden. "Ich bin für alle Maßnahmen, die dazu
dienen, die Belastungen im Klärschlamm weiter zu senken. Bestrebungen, die
Grenzwerte so weit herabzusetzen, dass die Klärschlammverwertung in der
Landwirtschaft von vornherein unmöglich wird, werde er jedoch nicht
unterstützen", sagte Minister Methling.



 



 

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