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AHO Aktuell - 04.02.2005

Morbus Crohn: Wissenschaftler liefern weiteren Beleg für die Beteiligung von Bakterien


San Diego (aho) - Wissenschaftler von der Universität von Kalifornien
in San Diego sind der Aufklärung des Rätsels um die Entstehung von
Morbus Crohn beim Menschen einen Schritt näher gekommen. Bei Mäusen,
die eine erbliche Veranlagung für eine dem Morbus Crohn des Menschen
ähnlichen chronische Darminfektion hatten, konnten die Wissenschaftler
das Protein "Interleukin-1-beta" (IL-1 beta) als wichtige,
entzündungsfördernde Komponente im Entzündungsgeschehen in der
Darmwand ausmachen. Das Forscherteam um den Pharmakologen Michael
Karin konnten das IL-1 beta durch eine bakterielle Infektion der
Darmwand aktivieren. Mit einem spezifischen Interleukin-1-beta-Hemmer
konnten sie im Tierversuch die Darmentzündung sehr deutlich bessern.
Keines der Tiere verendete.

Die Veröffentlichung im Fachjournal "Science" liefert somit einen
weiteren Belegt, dass eine bakterielle Infektion und ein Gendefekt für
den Morbus Crohn beim Menschen verantwortlich sind. Eine
Vielzahl von Veröffentlichungen weisen auf die Beteiligung des
Erregers Mycobacterium avium paratuberculosis hin. Der Keim ist bei
Rinder, Schafen und Ziegen für die sogenannte Paratuberkulose
verantwortlich
. Auch hier handelt es sich um eine chronische
Darmentzündung.




Maeda, Shin, Hsu, Li-Chung, Liu, Hongjun, Bankston, Laurie A., Iimura,
Mitsutoshi, Kagnoff, Martin F., Eckmann, Lars, Karin, Michael
Nod2 Mutation in Crohn's Disease Potentiates NF-{kappa}B Activity and
IL-1{beta} Processing
Science 2005 307: 734-738




 



 

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