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AHO Aktuell - 12.06.2003

Verbesserte Richtlinie zur Bekämpfung von Seuchenausbrüchen


Brüssel/Berlin (aho) - Der Rat der Landwirtschaftsminister hat sich heute auf
überarbeitete und verbesserte Vorschriften zur Bekämpfung von Ausbrüchen der Maul-
und Klauenseuche (MKS) geeinigt. Die geänderte Richtlinie beschreibt im Einzelnen
Maßnahmen zur schnellen Bekämpfung und Ausrottung der Seuche. Vorgesehen ist ein
u.a. hoher Bereitschaftsstand, insbesondere eine Notfallplanung und Impfbanken.
Zudem legt der Entwurf der neuen Rechtsvorschrift Verfahren für die
Wiedererlangung des Gesundheitsstatus „MKS-frei ohne Impfung" fest, die von
entscheidender Bedeutung für den Handel sind. Förmlich angenommen wird der
Vorschlag im Rahmen der italienischen Ratspräsidentschaft und im Juli 2004 soll
die Richtlinie schließlich in Kraft treten.

Die neuen Vorschriften sollen helfen, den Status „MKS-frei", der von
entscheidender Bedeutung für den Handel mit Tieren und tierischen Erzeugnissen
ist, zu bewahren oder nach einem Ausbruch schnellstmöglich wieder zu erlangen. Die
Notimpfung rückt in der Reihe der Bekämpfungsmaßnahmen auf einen der vorderen
Plätze; bislang war sie nur letztes Mittel. Auch wenn die Notimpfung ein
Hauptelement der geänderten Richtlinie darstellt, wird vom Verbot der
prophylaktischen Impfung nicht abgewichen. Des weiteren sieht der Entwurf vor,
bereits vor der Bestätigung eines Ausbruchs veterinärmedizinische Dienste dazu zu
ermächtigen, Sperrzonen einzurichten und ein befristetes Verbringungsverbot für
größere Gebiete betroffener Mitgliedstaaten zu verhängen. Dabei werden
detaillierte Regeln für das Inverkehrbringen von Produkten wie Milch und Fleisch
von Tieren festgelegt, die aus Sperrzonen stammen oder geimpft wurden. Die
Maßnahmen zur Vorbereitung auf einen Ausbruch umfassen zudem Vorschriften über
Diagnoseeinrichtungen und für die Verwaltung der europäischen Antigenbank sowie
die Erstellung von Notfallplänen. Mit dieser neuen Richtlinie hat die EU auf die
zunehmenden Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche reagiert, die zwar für die
menschliche Gesundheit nicht gefährlich ist, aber für die ländliche Wirtschaft
außerordentliche wirtschaftliche und psycho-soziale Folgen hat.


 



 

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