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AHO Aktuell - 06.06.2003

Kreis schließt Ansteckung mit Q-Fieber aus


Kreis Soest (aho) - Aus Sicht des Gesundheitsamtes und des Veterinärdienstes des
Kreises Soest gibt es keinerlei Bedenken, Bad Sassendorf und seine
Kureinrichtungen zu besuchen und zu nutzen. Mit dieser Feststellung reagieren
Amtsärztin Dr. Almira Tigges und Kreisveterinär Dr. Wilfried Hopp auf zahlreiche
besorgte Anfragen bei der Kurverwaltung, ob angesichts der Welle von
Q-Fieber-Erkrankungen nach dem Bauernmarkt auf der Kurpromenade noch eine
Ansteckungsgefahr bestehe. "Eine Gefährdung kann eindeutig ausgeschlossen werden",
stellen die beiden Experten unisono fest.

Dr. Hopp hat sich persönlich überzeugt, dass die Stelle, an der die infizierten
Schafe ausgestellt waren, ordnungsgemäß gesäubert wurde. Die Tiere seien
mittlerweile isoliert worden, erläutert er außerdem. Dr. Almira Tigges betont,
dass eine Ansteckung von Mensch zu Mensch nicht erfolge. Es spreche also nichts
dagegen, sich im Badeort und anderswo unbekümmert zu bewegen.

Beim Gesundheitsamt liegen mittlerweile auch die ersten Ergebnisse der
menschlichen Blutuntersuchungen vor. Bei 15 Erkrankten wurde ein so hoher Anteil
an Antikörpern gefunden, dass von einer Q-Fieber-Infektion gesichert auszugehen
ist. Die Ergebnisse von 70 Blutproben weiterer Patienten stehen noch aus. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sie an Q-Fieber erkrankt sind, sei aber angesichts des
Krankheitsbildes sehr hoch, so Dr. Tigges. "Alles in allen gehen wir zurzeit davon
aus, dass sich womöglich mehrere hundert Personen infiziert haben. Es haben sich
sogar Besucher des Bauernmarktes gemeldet, die aus Saarlouis oder München
stammten", zieht die Amtsärztin eine erste Bilanz.
Als Konsequenz aus der Erkrankungswelle hat sich der Veterinärdienst entschlossen,
flächendeckend Schafe zu untersuchen. "Wir werden in der kommenden Woche zunächst
fünf Herden rund um Bad Sassendorf unter die Lupe nehmen", kündigt Dr. Hopp an.
Der Kreis Soest sei bislang keine typisches Verbreitungsgebiet des Q-Fiebers
gewesen. Mit Hilfe des stichprobenartigen Screenings solle jetzt der aktuelle
Status ermittelt werden. Im Kreis Soest hielten 442 Schafhalter insgesamt 18.500
Tiere.

 



 

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