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AHO Aktuell - 21.11.2002

Steigende Kosten beim Einsatz von Fütterungsarzneimitteln


(aho) – Die Herstellung eines Fütterungsarzneimittels in einem
Mischfutterwerk ist für Landwirte im Laufe des Jahres zu einem teueren
Vergnügen geworden. Seit Anfang des Jahres wird den Landwirten nicht nur ein
erhöhter Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent in Rechnung gestellt, sondern
auch die Mischfutterhersteller stellen immer höhere Kosten in Rechnung. Wie
eine Umfrage bei führenden Mischfutterherstellern ergab, werden den
Landwirtin je Mischauftrag 50 bis 75 Euro berechnet. So übersteigen oft die
Mischkosten und die Mehrwertsteuer den Preis der Arzneimittelvormischung
erheblich.

Die Kosten dürften aber noch weiter steigen. Das neue Arzneimittelrecht
sieht vor, daß nach einer Übergangszeit Fütterungsarzneimittel nur noch von
solchen Mischfutterwerken hergestellt werden sollen, die eine Zulassung nach
§ 13 Arzneimittelgesetz besitzen. Zur Zeit haben in Deutschland etwa 16
Mischfutterwerke einen "aktiven AMG § 13 - Status". Bei weiteren Herstellern
"ruht" dieser Status. Unbekannt ist mit welchem finanziellen Aufwand dieser
"ruhende" Status reaktiviert werden kann. Nach Schätzungen werden in
Deutschland etwa 100 Mischfutterwerke benötigt, um eine flächendeckende und
zeitnahe Versorgung der landwirtschaftlichen Betriebe mit
Fütterungsarzneimitteln zu gewährleisten.

Um einen „AMG § 13 – Status“ zu erlangen, müssen die Mischfutterwerke die
aufwendigen Voraussetzungen der Pharmastätten-Betriebs – Verordnung
erfüllen, um Spurenübertragungen von Arzneistoffen in andere Mischfutter
sowie Mischgenauigkeit, Homogenität und Qualitätsmanagement bei der
Herstellung von Fütterungsarzneimitteln zu gewährleisten. Auf die
Mischfutterindustrie kommen technische und personelle Investitionen in
erheblicher Höhe zu, um die Produktion von Fütterungsarzneimitteln überhaupt
aufrecht erhalten zu können. Hinzu kommen weitere Kosten für eine getrennte
Lagerhaltung, separaten Transport, Dokumentation und Kontrolle der
Produktion. Hieraus werden wiederum nach betriebswirtschaftlichen
Kalkulationen erhebliche weitere Kostenbelastungen je Tonne
Fütterungsarzneimittel entstehen, die von den Landwirten zu tragen wären.


 



 

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