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AHO Aktuell - 17.06.2002

Nitrofuran: Geflügelfleisch aus Deutschland sauber

Verband fordert lückenlose Kontrollen für brasilianische Importware


Bonn (ots) - Im Zusammenhang mit Funden von Nitrofuran belastetem
Geflügelfleisch
aus Brasilien und Thailand weist der Zentralverband
der Deutschen Geflügelwirtschaft darauf hin, dass in Deutschland
erzeugtes Geflügelfleisch nicht mit antibakteriell wirkenden
Arzneimitteln aus der Gruppe der Nitrofurane belastet ist. In der
Europäischen Union ist der Einsatz von Nitrofuranen bereits seit 1994
verboten. Im Rahmen des nationalen Rückstandskontrollplanes wird
Geflügelfleisch aus deutscher Erzeugung seit Jahren kontinuierlich
auf Nitrofuran getestet - ohne Belastungen festzustellen. Anders bei
außereuropäischen Importwaren: Das Mittel, das im Verdacht steht, bei
Menschen krebserregend und erbgutverändernd zu wirken, wurde bei
Geflügelfleischimporten aus Brasilien und Thailand entdeckt.

Thailändisches Fleisch wird daraufhin bereits seit April 2002
lückenlosen Kontrollen unterzogen, nicht jedoch Geflügelfleisch aus
Brasilien. "Im Interesse eines ungeteilten Verbraucherschutzes ist es
nicht tolerierbar und geradezu unverantwortlich, dass bei gleicher
Gefahrensituation mit zweierlei Maß gemessen wird," so Gerhard
Wagner, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen
Geflügelwirtschaft. Sowohl Bundesverbraucherschutzministerin Renate
Künast als auch EU-Verbraucherkomissar David Byrne seien gefordert,
durch eine verpflichtende Untersuchung jeder Lieferung aus Brasilien
den Schutz des Verbrauchers sicherzustellen. Jährlich werden mehr als
100.000 Tonnen brasilianisches Geflügelfleisch in die EU eingeführt.

Der Verband habe die Europäische Kommission und das deutsche
Verbraucherschutzministerium vor sechs Wochen und wiederholt auf das
belastete Importfleisch aufmerksam gemacht und eine Gleichbehandlung
beider Länder gefordert. Die Mitgliedsbetriebe des Verbandes
befürchten, dass durch das zögerliche Verhalten bei der amtlichen
Überwachung das Vertrauen der Verbraucher in die gesundheitliche
Unbedenklichkeit von Geflügelfleisch Schaden nehme.

Zudem erneuert der Verband seine Forderung, eine für alle
Verbraucher eindeutige Herkunftskennzeichnung von Geflügelfleisch
umzusetzen - einschließlich Geflügelfleisch in
Verarbeitungsprodukten. "Frau Künast muss Farbe bekennen und endlich
zeigen, dass für sie Verbraucherschutz nicht nur ein Lippenbekenntnis
ist. Sonst zerfließen ihre eigenen Ansprüche wie Eis in der
Sommerhitze", so Wagner. Nur durch eine umfassende
Herkunftskennzeichnung sei eine vertrauensvolle
Verbraucherinformation möglich.

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) ist
die politische Interessenvertretung aller Sparten der
Geflügelwirtschaft, unabhängig von der Betriebsgröße.


Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Dr. Thomas Janning
Hinter Hoben 149
53129 Bonn
Telefon: 02 28/5 30 02 41
Telefax: 02 28/5 30 02 77
 



 

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