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AHO Aktuell - 15.06.2002

Giftlager Malchin: Erneut Zweifel an offizieller Version


Hamburg (aho) - Das bisher präsentierte Erklärungsmodell, daß die teilweise
extrem hohen Nitrofen-Belastungen im Bio-Getreide aus einer Nutzung der
Malchiner Halle als Pestizidlager bis 1995 herrühren, wurde von
Experten schon seit Wochen angezweifelt. Nunmehr gibt es nach
einem "SPIEGEL"-Bericht Unklarheit über eine Zeugenaussage, wonach in
dem ehemaligen Malchiner Pflanzenschutzlager das Gift aus verrosteten
Fässern ausgelaufen sein soll. Die frühere Sicherheitsbeauftragte in
dem ehemaligen Pflanzenschutzlager, Erika B., bestreitet laut "SPIEGEL"
ausgesagt zu haben, dass in der Lagerhalle Pflanzengift "aus durchrosteten
Fässern" über Jahre hinweg auf den Hallenboden getropft sei. Der Chef des
Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern, Ingmar Weitemeier, hatte in
der vergangenen Woche unter Berufung auf eine Zeugenaussage von solchen
angeblich undichten Fässern berichtet. Erika B. erklärte dem SPIEGEL, sie
habe davon gesprochen, dass "zwei oder drei Fässer Korrosionsspuren"
aufgewiesen hätten. Ein Widerspruch ergibt sich auch nach "SPIEGEL"-
Recherchen bei den Aussagen zur Räumung der Halle im Jahre 1994. Während
die Staatsanwaltschaft von 17 Tonnen Trizilin (Nitrofen) ausgeht, die
damals abtransportiert wurden, nennt das Entsorgungsprotokoll 280 Fässer
zu 180 Litern, also 50,4 Tonnen. Hinweise auf eine Beschädigung der
Behälter finden sich in dem Papier nicht. Fotos der damaligen Giftfässer
zeigen ebenfalls keine auffälligen Rostspuren.
 



 

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