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AHO Aktuell - 26.08.2001

Ausgestaltete Käfige bieten Vorteile für Hennen, Erzeuger, Verbraucher


(DBV) - Im Rahmen des Modellversuchs "Kleingruppenhaltung von Legehennen in
ausgestalteten Käfigen" veranstaltet die "Deutsche Frühstücksei" auf ihrem
niedersächsischen Betrieb in Ankum ein Diskussionsforum im Rahmen eines
"Tag des offenen Hofes". Die angesichts der politischen Diskussion hoch
aktuelle Veranstaltung mit Staatssekretär Alexander Müller, Landwirtschafts-
minister Uwe Bartels, ZDG-Präsident Gerhard Wagner und DBV-Generalsekretär
Dr. Helmut Born findet am 29. August 2001 um 10.30 Uhr statt.

Am 19. Oktober 2001 wird im Bundesrat über die neue Legehennen-Verordnung
entschieden. Vor diesem Hintergrund ist ein sachlich fundierter Vergleich
der verschiedenen Haltungsformen hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile für
Hennen, Erzeuger und Verbraucher sinnvoll. Dabei kann auf ein bewertendes
Gutachten zurückgegriffen werden, das Vertreter von Wissenschaft, Politik,
Tierschutz und Wirtschaft über die verschiedenen Haltungsverfahren erstellt
haben. Dabei wurde deutlich, dass die Kleingruppenhaltung in so genannten
ausgestalteten Käfigen eine weiterentwickelte Haltungsform ist, die die
Vorteile der Käfige beibehält, die Nachteile alternativer Haltungssysteme
aber weitestgehend vermeidet. Diese von der Bundesregierung selbst in Brüssel
durchgesetzte Kleingruppenhaltung soll nun nach Vorstellungen von Bundes-
landwirtschaftsministerin Renate Künast im Gegensatz zu allen anderen
Mitgliedstaaten der Gemeinschaft verboten werden.

Ein wichtiger Vorteil der ausgestalteten Käfige liegt in der deutlich besseren
Tiergesundheit. Sowohl in der Volieren- als auch in der Boden- und Frei-
landhaltung kommt es durch die unzureichende Trennung der Tiere vom Kot
häufiger zu Infektions- und parasitären Erkrankungen.
Dadurch wird in der
Regel die Tiergesundheit negativ beeinflusst. Ferner haben diese Haltungsformen
nicht zu unterschätzende nachteilige Auswirkungen auf das Sozialverhalten der
Tiere. Auf Grund der großen Gruppen in der Volieren-, Boden- oder Freilandhal-
tung kann keine Sozialstruktur entstehen, Kannibalismus und Federpicken sind
folglich häufige Erscheinungen. Die als Vorteile dieser Hennenhaltungsform
herausgestellten Möglichkeiten des Staubbadens oder der Nestwahl sind hingegen
in den ausgestalteten Käfigen ebenfalls möglich. Angesichts der Novellierung
der TA Luft sind auch die Umweltwirkungen besonders zu berücksichtigen:
Schadgasemissionen
sind bei Volieren, Boden- und Freilandhaltung schlechter
zu kontrollieren. In diesem Zusammenhang muss auch auf die schwierigeren
Arbeitsplatzbedingungen und die Staubbelastung hingewiesen werden. Nicht
zuletzt würde ein Verbot der Kleingruppenhaltung auch für den Verbraucher
erhebliche Nachteile mit sich bringen: Sowohl die Eiqualität als auch der
hygienisch einwandfreie Zustand der Eier können in der Kleingruppen-
haltung eher garantiert werden.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hält deshalb ein Verbot dieser Haltungsform -
noch dazu im nationalen Alleingang - für nicht gerechtfertigt. Dies hätte die
Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Eierproduzenten und den
Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen zur Folge. Für den Tierschutz würde
jedoch nichts erreicht, da ein Verlegen der Produktion in die Nachbarländer
stattfinden wird.
 



 

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