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AHO Aktuell - 15.10.2000

Lebensmittelinfektionen: Salmonellen immer noch an der Spitze


(aho) Rund 150 Teilnehmer aus knapp 20 europäischen und
außereuropäischen Ländern trafen sich am 10. und 11. Oktober im BgVV
in Berlin, um über Verbraucherschutz vor dem Hintergrund eines
globalisierten Handels mit Lebensmitteln zu beraten. Das BgVV
(Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und
Veterinärmedizin) wird hier in der Zukunft eine Schlüsselrolle
einnehmen.

Allein in Deutschland werden jährlich rund 200.000 Erkrankungsfälle
gemeldet, die durch Lebensmittel verursacht wurden. Im Rahmen des
"WHO Surveillance Programme for Control of Foodborne Infections and
Intoxications in Europe", eines im Jahr 1980 eingerichteten und
vom BgVV koordinierten Überwachungsprogramms, wurden von 1993 bis
1998 21.000 Ausbrüche gemeldet, bei denen der Erreger ermittelt werden
konnte. Die Zahl der Erkrankungen mit unbekanntem Erreger lag deutlich
höher. Von Grönland über den Mittelmeerraum bis zur Pazifikküste melden
heute 50 Länder ihre Daten im Rahmen des Überwachungsprogramms an das
Bundesinstitut. Aus den Daten des Surveillance-Programms lassen sich
folgende Trends ableiten:

Immer noch nimmt die Salmonellose unter den lebensmittelbedingten
Erkrankungen eine zentrale Stellung ein. Salmonellen sind für 70%
aller gemeldeten Ausbrüche verantwortlich. Während sich die Zahlen
in den meisten europäischen Ländern auf einem hohen Niveau eingependelt
haben, steigen sie in einigen osteuropäischen Ländern weiter an.

Neben den Salmonellen gewinnen die Erkrankungen durch Campylobacter-
Keime an Bedeutung. In einer Reihe von Ländern wie den Niederlanden,
den skandinavischen Ländern und der Schweiz haben sie die Salmonellen
als Ursache von Lebensmittelinfektionen zahlenmäßig bereits
überflügelt. Neben tatsächlich gestiegenen Inzidenzraten tragen eine
verbesserte Diagnostik und ein gestärktes Bewußtsein der Ärzte über
die Bedeutung des Erregers zu dieser Entwicklung bei.

Besonders in Teilen Zentral- und Osteuropas spielt daneben der
Botulismus eine bedeutende Rolle. Die Erkrankung wird vor allem
durch im Haushalt zubereitete Konserven und durch geräucherte
Fischerzeugnisse verursacht, da die Sporen des toxinbildenden Keims
sehr hitzebeständig sind. In Deutschland sind Botulismus-Fälle
weit seltener. Hier wurden 1998 nur 21 Fälle von Botulismus gemeldet,
1999 waren es 19 Fälle.

In Osteuropa haben auch die Trichinen nach wie vor eine hohe Bedeutung
im Krankheitsgeschehen. Allein zwischen 1993 und 1998 wurden aus diesen
Ländern rund 21.000 Fälle von Trichinose gemeldet.

Weitere Details zur Konferenz in Berlin lesen Sie hier.
 



 

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