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AHO Aktuell - 07.12.2007

EU genehmigt 187 Mio. Euro zur Tierseuchenbekämpfung im Jahre 2008


Brüssel (aho) - Die Europäische Kommission hat ein Finanzpaket von
186,57 Mio. Euro zur Förderung von Programmen zur Tilgung, Bekämpfung
und Überwachung von Tierseuchen im Jahre 2008 genehmigt. Dabei wurden
erstmalig für einige Seuchen wie beispielsweise Tollwut auch
Mehrjahresprogramme mit einer Laufzeit von zwei bis fünf Jahren
genehmigt, damit die Ziele dieser Programme effizienter und
effektiver erreicht werden können. Die 197 für die
Gemeinschaftsförderung ausgewählten Jahres- oder Mehrjahresprogramme
sollen Tierseuchen bekämpfen, die sowohl auf die Tiergesundheit als
auch auf die menschliche Gesundheit Auswirkungen haben. Der hohe
EU-Beitrag zu diesen Programmen macht deutlich, welcher Stellenwert
den Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung für die Gesundheit von Mensch und
Tier beigemessen wird.

Markos Kyprianou, der für Gesundheit zuständige Kommissar, erklärte:
„Der Schutz der Tiergesundheit ist ein wesentlicher Faktor, um die
Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten und die oft verheerenden
Folgen von Tierseuchen zu vermeiden. Die Entscheidung, für die
Bekämpfung von Tierseuchen beträchtliche Mittel bereitzustellen,
zeigt, mit welch beharrlichem Engagement die Kommission dieses Ziel
verfolgt.”

Jedes Jahr genehmigt die Kommission Programme zur Tilgung und
Überwachung von Tierseuchen, zur Bekämpfung von Zoonosen wie
Salmonellen, zur Überwachung und Tilgung von TSE und zur Überwachung
der Vogelgrippe. Die genehmigten Programme erhalten Fördermittel der
EU.

Programme zur Tilgung von Tierseuchen

Für 2008 haben 61 Jahres- oder Mehrjahresprogramme zur Tilgung von 10
bedeutenden Tierseuchen Zusagen für Finanzhilfen erhalten. Insgesamt
stellt die EU 70.075.000 Euro für 2008 bereit. Im Jahre 2007 waren es
nur 52.970.000. Der Anstieg erklärt sich vor allem durch die
verstärkte Förderung von Maßnahmen zur Bekämpfung der
Blauzungenkrankheit in vielen Mitgliedstaaten.

Krankheiten, die auf den Menschen übertragbar sind, erhalten den
Vorrang bei dieser Mittelzuweisung. Zur Tilgung von Brucellose,
Tuberkulose und Tollwut werden erhebliche Summen aufgewendet. Nach
dem Erfolg dieser Programme in den letzten Jahren, mit denen die
Tollwut im westlichen Teil der EU beinahe ausgerottet werden konnte,
werden sich die meisten Maßnahmen 2008 auf die östlichen
Mitgliedstaaten konzentrieren. Hierfür wurden 13.847.000 Euro
bereitgestellt. Tollwut wird durch infizierte Wildtiere verbreitet,
und die Programme zielen darauf ab, das Wild durch orale Impfung mit
Ködern, die Vakzine enthalten, zu immunisieren.

Programme zur Zoonosebekämpfung

Für 2008 wurden Fördermittel in Höhe von 8. 606.000 Euro zur
Bekämpfung zoonotischer Salmonellen bei Zuchtgeflügel der Spezies
Gallus gallus (Hühner) in 19 Mitgliedstaaten sowie Mittel in Höhe von
21.330.000 Euro für Legehennenbestände (im ersten Jahr)
bereitgestellt. Dieser Betrag ist dreimal so hoch wie die für 2007
bereitgestellten Fördermittel. Hieran zeigt sich, dass die EU der
Verringerung des Salmonellenvorkommens bei Geflügel Vorrang einräumt.

Überwachung der Vogelgrippe

Die Mitgliedstaaten werden 2008 zudem weiterhin Geflügel und
Wildvögel auf Vogelgrippe überwachen und erhalten dabei Finanzhilfen
der EU für die Kosten der Probenahmen und Laboruntersuchungen.
Insgesamt werden 4.344.000 Euro aus dem EU-Haushalt bereitgestellt.

Diese Überwachung ist der wirksamste Weg, frühzeitig Ausbrüche sowohl
hoch als auch weniger hoch pathogener Influenza zu erkennen, und war
2006 und 2007 äußerst nützlich, da sie die Früherkennung der
Vogelgrippe bei Wildtieren ermöglicht hat, bevor Mastbestände
infiziert wurden.

Programme zur BSE/TSE-Überwachung

Der allgemeine Trend ist positiv und wird von Jahr zu Jahr besser,
weil die Überwachungs- und Tilgungsprogramme in den meisten
Mitgliedstaaten gut durchgeführt werden.

Für die TSE-Überwachung hat die Kommission Haushaltsmittel in Höhe von
62.494.500 Euro zugesagt; im Jahre 2007 waren es 88.463.000 Euro.
Darin sind wie 2007 Finanzhilfen der Gemeinschaft für die Durchführung
von SchnelItests zum TSE-Nachweis bei Rindern, Schafen, Ziegen und
Hirschen sowie differenzialdiagnostische Tests zum Ausschluss von BSE
bei kleinen Wiederkäuern enthalten. Für Programme zur BSE-Tilgung in
ganz Europa wird die EU 2008 im Rahmen der Kofinanzierung 2.543.000
Euro bereitstellen, im Vergleich zu 5.400.000 Euro im Jahre 2007. In
diesen Zahlen spiegelt sich der kontinuierliche Rückgang der
BSE-Fälle.

Zur Tilgung der Traberkrankheit liegen verbindliche Vorschriften vor,
die die Tötung bzw. die Genotypisierung der Tiere infizierter
Bestände vorsehen. Um Schafe TSE-resistent zu machen, werden
weiterhin Zuchtprogramme durchgeführt. Dieses Jahr werden 18.184.200
Euro für die genehmigten Programme zur Tilgung der Traberkrankheit
bereitgestellt, im Vergleich zu 33.592.000 Euro im Jahre 2007, was
den Mittelverbrauch 2006 widerspiegelt.



 



 

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