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AHO Aktuell - 06.12.2007

Saatgut des Genmais MON810 darf wieder vertrieben werden


Berlin (aho/lme) - Saatgut der gentechnisch veränderten Maissorte
MON810 darf in Deutschland wieder zu kommerziellen Zwecken abgegeben
werden. Dies entschied das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) heute in Berlin, nachdem die Firma
Monsanto als Inhaber der Inverkehrbringensgenehmigung einen
vollständigen Plan zur Beobachtung der Umweltauswirkungen des
Genmais-Anbaus vorgelegt hat.

Die Abgabe gentechnisch veränderten Saatguts an Landwirte
(Inverkehrbringen) ist in Deutschland und den anderen
EU-Mitgliedstaaten einheitlich geregelt und bedarf einer Genehmigung.
Für MON810 wurde für ganz Europa 1998 die Zulassung ausgesprochen.
Der EU-Ministerrat beschloss im Juni 1999, dass der Anbau
gentechnisch veränderter Pflanzen in der EU durch
Beobachtungsprogramme zu begleiten ist. In der Folge wurden
Monitoringprogramme für neue Genehmigungen im Oktober 2003
obligatorisch. Gleichzeitig sahen die Änderungen vor, dass bestehende
Genehmigungen ohne Monitoring bis zum 17. Oktober 2006 begrenzt
werden. Im Zusammenspiel mit neueren EU-Regelungen wurde diese
Verpflichtung zum Monitoring für Altgenehmigungen allerdings
hinausgeschoben. Das BVL hatte Monsanto am 9. Mai 2007 dazu
verpflichtet, schon ab 2008, also auch für den Übergangszeitraum bis
zu einer Entscheidung über die beantragte Neuzulassung von MON810,
ein der aktuellen EU-Rechtslage entsprechendes Monitoring
durchzuführen. Das Unternehmen kommt dieser Aufforderung nun nach.
Ein von Monsanto beim Verwaltungsgericht Braunschweig eingereichter
Eilantrag sowie eine Klage gegen den Bescheid des BVL wurden vom
Unternehmen zurückgenommen.

Hintergrund

Genetisch veränderter Mais, der ein Insektizid aus dem Bakterium
Bacillus thuringiensis produziert (Bt-Mais, landläufig auch Gen – Mais
genannt), ist deutlich weniger mit Schimmelpilzgiften belastet als
herkömmliche Sorten. Das Bt-Gen wirkt jedoch nicht als Fungizid gegen
die untersuchten Schimmelpilze (Fusarium und Aspergillus), sondern
macht den Mais-Zünsler (Ostrinia nubilalis) unschädlich. Da die Raupen
des Zünslers die Pilzsporen verbreiten, sinkt dadurch auch die
Belastung des Bt-Maises mit Fumonisinen und Aflatoxinen um 80 -
90%.(1) Fumonisin ist für Mensch und Tier ausgesprochen giftig und in
Europa vermutlich die häufigste Ursache für Vergiftungen durch
Futtermittel.

(1) Munkvold GP et al: Comparison of fumonisin concentrations in
kernels of transgenic Bt maize hybrids and nontransgenic hybrids.
Plant Disease 1999/83/S.130-138.



 



 

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