Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 12.10.2007

Paprika, Trauben und Rucola überschritten häufig Pflanzenschutzmittelhöchstmengen


Berlin (aho/lme) - Säuglings- und Kleinkindernahrung, Eier,
verschiedene Käsesorten sowie Leber und Nieren von Rind, Kalb und
Schwein waren im Jahr 2006 nur geringfügig mit unerwünschten Stoffen
belastet. Nur geringfügig mit Pflanzenschutzmittelrückständen
belastet waren Weizen, Auberginen, Bananen, Blumenkohl, tiefgefrorene
Erbsen, Melonen sowie Orangensaft und schwarzer Tee. Tomatensaft,
kaltgepresste Raps- und Sonnenblumenöle sowie Thunfisch enthielten
kaum Rückstände und Kontaminanten. In Fischen und Fischerzeugnissen
wurden kaum Spuren unerlaubter Tierarzneimittel gefunden. Räucheraal
war nur gering mit Schwermetallen und den beim Räuchern gebildeten
polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen verunreinigt.

Dies sind positive Ergebnisse des Lebensmittel-Monitorings 2006, die
das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
heute anlässlich der Eröffnung der Ernährungsmesse Anuga im Berliner
Haus der Bundespressekonferenz vorgestellt hat. Das
Lebensmittel-Monitoring ermöglicht einen repräsentativen Überblick
der Belastung ausgewählter Lebensmittel mit
Pflanzenschutzmittelrückständen, Schwermetallen, langlebigen
Organochlorverbindungen und anderen unerwünschten Stoffen. Der
Bericht wird jährlich auf der Grundlage von Daten der Bundesländer
vom BVL erstellt.

Bei Eichblattsalat, Lollo rosso/bianco, Gemüsepaprika, Rucola,
Küchenkräutern, Tafelweintrauben und grünem Tee wurden die zulässigen
Höchstmengen für Pflanzenschutzmittelrückstände im Vergleich zu den
Grundnahrungsmitteln häufiger überschritten. Eine durchgreifende
Verbesserung der Rückstandssituation ist bei diesen Obst- und
Gemüsearten bislang nicht festzustellen. Vereinzelt wurden auch
Rückstandsgehalte festgestellt, die akute Referenzdosis
überschritten. Der Handel muss daher aus Sicht des BVL im Rahmen des
Qualitätsmanagements und in Kooperation mit den Produzenten und
Importeuren den Anteil belasteter Waren weiter reduzieren.

Das BVL bemängelt darüber hinaus die erhöhten Nitratgehalte in
Eichblattsalat, Lollo rosso/bianco, Feldsalat und Rucola. Die
Gemüsebauern stehen in der Verantwortung, alle Maßnahmen der guten
landwirtschaftlichen Praxis auszuschöpfen, die zu einer Reduzierung
der Nitratgehalte führen.

Mehr Sorgfalt bei der Auswahl der Rohstoffe fordert das BVL auch von
den Herstellern diätetischer Lebensmittel auf Maisbasis, die
teilweise mit gesundheitsschädlichen Stoffwechselprodukten von
Schimmelpilzen (Fumonisin) belastet waren. Ochratoxin A (OTA),
ebenfalls ein Schimmelpilzgift, wurde häufig in getrockneten Feigen
nachgewiesen, während anderes Trockenobst davon kaum betroffen war.
OTA wurde auch häufig in Bitterschokolade gefunden, die zudem relativ
hohe Cadmiumgehalte aufwies. In Reis und Weizenvollkornmehl wurde
häufig der Weichmacher Di-n-butylphthalat festgestellt, der im
Verdacht steht, als hormonell wirksamer Stoff fortpflanzungs- und
entwicklungsschädigend zu wirken.

In Schwertfisch, Haifisch und Dorschleber wurden erhöhte Gehalte an
Schwermetallen oder organischen Kontaminanten registriert.
Dorschleber war häufig mit Dioxinen belastet. Da in Räucheraal und
Butter verschiedene Lösungsmittel nachgewiesen wurden, sind weitere
Untersuchungen vorgesehen, um die Risiken besser bewerten und
Gegenmaßnahmen entwickeln zu können.



 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de