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AHO Aktuell - 10.10.2007

Autofahrer unterschätzen Wildunfall-Risiko +++ Deutlich mehr Wildunfälle als vermutet


Bonn / Stuttgart (aho) - Nach einer aktuellen Umfrage von DEKRA und
dem Deutschen Jagdschutz-Verband (DJV) wird das Unfallrisiko durch
Wildtiere von Deutschlands Autofahrern erheblich unterschätzt. Jeder
zweite befragte Autofahrer stufte die Zahl der jährlich auf
Deutschlands Straßen getöteten Rehe, Hirsche und Wildschweine
deutlich zu niedrig ein - und damit auch das Risiko, in einen
Wildunfall verwickelt zu werden. 40,1 Prozent der Befragten schätzten
25.000 getötete Tiere, 10,8 Prozent sogar nur 2.500. Die tatsächliche
Zahl liegt bei rund 250.000. Dies wussten nur 40,5 Prozent der
Teilnehmer.

Noch unrealistischer werden die Auswirkungen eines Wildunfalls von
vielen Autofahrern eingeschätzt. Lediglich 29,6 Prozent der Befragten
war sich bewusst, dass ein 80 Kilogramm schweres Wildschwein auf ein
50 km/h schnelles Auto mit einem Gewicht von zwei Tonnen - das
entspricht einem Nashorn - aufprallt. Etwa jeder Dritte (35,4
Prozent) vermutete ein Aufprallgewicht von 800 Kilogramm oder gar nur
400 Kilogramm (33,7 Prozent).

Aufklärungsbedarf gibt es auch in der Frage, wann und wo die meisten
Wildunfälle passieren. Jeder dritte Befragte hielt die Aussage für
zutreffend, dass es keine Schwerpunkte gibt, acht von hundert
Umfrageteilnehmern sehen nur in Waldgebieten ein erhöhtes Risiko, mit
einem Wildtier zu kollidieren. Tatsächlich ereignen sich die meisten
Wildunfälle in den frühen Morgen- und späten Abendstunden.
Insbesondere auf Straßen entlang von Waldrändern oder
vegetationsreichen Feldern sollten Autofahrer aufmerksam sein.

Die genaue Bedeutung des Verkehrszeichens "Achtung Wildwechsel"
(Rotes Dreieck mit springendem Hirsch) ist nur etwa jedem dritten
Autofahrer (28,1 Prozent) bekannt: "Rehe, Wildschweine und Hirsche
passieren hier häufig die Straße". Fünf von hundert
Umfrageteilnehmern sind überdies der Ansicht, dass nur Hirsche die
Fahrbahn queren. Für eine gewisse Verwirrung sorgt offensichtlich
auch, dass das Verkehrszeichen in zwei Ausführungen aufgestellt wird:
entweder springender Hirsch von rechts oder von rechts und links. Aus
welcher Richtung Wildtiere über die Straße wechseln, lässt sich daran
aber nicht ablesen.

Dagegen ist nahezu allen Befragten klar, wie Autofahrer reagieren
sollten, wenn ein Wildtier plötzlich am Straßenrand auftaucht. 92,6
Prozent antworteten richtig mit: "Abbremsen, abblenden, hupen und das
Lenkrad möglichst gerade halten". Allerdings nannten 6,6 Prozent als
Reaktion: Sofort Ausweichen, um den Abstand zu vergrößern. Dies ist
nicht zu empfehlen, weil dadurch die Gefahr, in den Gegenverkehr zu
geraten oder an einen Baum zu prallen, erheblich größer wird. Fast
alle Autofahrer wissen, was nach einem Wildunfall zu tun ist. 96,7
Prozent gaben an: "Ich rufe die Polizei".




 



 

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