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AHO Aktuell - 04.10.2007

Deutscher Schafbestand schrumpft weiter +++ Fleischbedarf nur zur Hälfte gedeckt


L P D - Mit Schaffleisch kann sich Deutschland nur ungefähr zur
Hälfte selbst versorgen, die andere Hälfte des Bedarfs muss durch
Importe gedeckt werden. Trotzdem befindet sich die Schafhaltung in
Deutschland weiter auf dem Rückzug. Allein seit dem Jahr 2000 ist die
Zahl der Schafe um gut zehn Prozent gesunken. Laut den Ergebnissen
der Viehzählungen jeweils im Mai wurden damals 2,74 Millionen Schafe
gehalten. Bis zum vergangenen Jahr war ihre Zahl bereits auf 2,56
Millionen zurückgegangen und ist in diesem Jahr weiter auf 2,44
Millionen gesunken, das war innerhalb Jahresfrist ein Rückgang um 4,5
Prozent. Einen derart starken Bestandsabbau hat es seit der deutschen
Wiedervereinigung nicht mehr gegeben. In gleichem Maße hat sich auch
die Zahl der Schafhalter vermindert, sie sank bundesweit von Mai 2006
bis Mai 2007 um gut vier Prozent von 29.200 auf 28.000.

Als Folge des Bestandsrückgangs ist auch die Eigenversorgung mit
Schaffleisch weiter gesunken. Die Zahl der Schlachtungen ging im
ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um fast
12 Prozent auf 942.000 zurück. Nur den etwas höheren
Schlachtgewichten ist zu verdanken, dass die Fleischproduktion
lediglich um sechs Prozent geringer ausfiel. Experten gehen davon
aus, dass die Schafherden auch in den nächsten Jahren weiter
verkleinert werden. Grund ist die geringe Wirtschaftlichkeit der
Schafhaltung in Deutschland durch niedrige Erlöse. Dabei ist die
Wolle ohnehin nur ein bedeutungsloses Nebenprodukt, ihr Verkauf deckt
gerade die Kosten für die Schafschur. Aber auch das Fleisch bringt
unter dem Strich nur einen unbefriedigenden Ertrag.

In drei Bundesländern ist die Schafhaltung besonders konzentriert:
Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein halten immerhin 40
Prozent des deutschen Bestandes. Aber auch Niedersachsen hat mit
248.873 Tieren in 3.090 Betrieben laut Zählung im Mai eine bedeutende
Schafhaltung. Insbesondere zur Deichsicherung und in der
Landschaftspflege sind die Tiere unverzichtbar, dennoch hat es in
Niedersachsen einen überdurchschnittlichen Strukturwandel gegeben.
Gegenüber 2006 sank die Zahl der Schafe zwar nur um 2,6 Prozent und
damit geringer als im Bundesdurchschnitt, die Zahl der Schafhalter
verminderte sich aber um 14,5 Prozent. Im Vorjahr wurden noch 255.594
in 3.615 Betrieben gezählt. Im Durchschnitt sind die Schafherden
damit größer geworden.



 



 

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