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AHO Aktuell - 20.09.2007

EU will mit neuer Strategie die Folgen von Tierseuchen minimieren


Brüssel(aho) - Mit einer neuen Strategie zur Tiergesundheit will die
Europäische Kommission in den kommenden sechs Jahren Tierkrankheiten
reduzieren und die Folgewirkungen von Seuchen minimieren.
Vorsorgemaßnahmen, Kontrollen und Forschung sollen hierbei größeres
Gewicht erhalten. Die Kommission weist zudem darauf hin, dass alle
Akteure im Bereich der Tiergesundheit Verantwortung für die Ziele der
Strategie übernehmen müssen. Nur so könne die Politik der EU bezüglich
der Tiergesundheit solide und effizient sein. Die Politik kann darüber
hinaus nur dann fruchten, wenn sie mit anderen Feldern der
Gemeinschaftspolitik verzahnt wird.

„Tiergesundheit beeinflusst sowohl die menschliche Gesundheit, die
Lebensmittelsicherheit und das wirtschaftliche Wohlergehen als auch
die ethischen Werte", sagte EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou.
Die Politik der Gemeinschaft ziele auf ein "höchstmögliches Niveau im
Bereich der Tiergesundheit und des Tierschutzes". Ziel sei es, die
Risiken zu senken, die bestimmte Tierkrankheiten für die Bevölkerung
bergen, sagte Kyprianou.

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche 2001 hatte gravierende Folgen
für die Wirtschaft, die sozialen Strukturen, den Handel und den
Tierschutz der EU schlechthin. In den letzten Jahren haben die
Kommission und die EU-Staaten mit Erfolg einen stärker vorbeugenden
Ansatz verfolgt - mit strengeren Maßnahmen zur Überwachung und
Bekämpfung bestimmter Tierkrankheiten.

Dieser vorbeugende Ansatz soll laut Kommissionsstrategie noch
erweitert werden. Verbesserungen auf dem Gebiet der Biosicherheit
wird es für die landwirtschaftlichen Betriebe, an den Grenzen und bei
Tiertransporten geben. EU-weit wird die laufende Überwachung und
Bekämpfung von Tierkrankheiten intensiviert und die Notstandsvorsorge
verstärkt werden. Mehr investiert werden soll auch in präventive
Maßnahmen, damit weniger Seuchen ausbrechen und die mit
Tierkrankheiten verbundenen wesentlich höheren Kosten gesenkt werden
können.

Einfuhrkontrollen für Tiere und Tiererzeugnisse sollen künftig
stärker auf Hochrisiko-Produkte abstellen. Verstärkte Zusammenarbeit
mit den Handelspartnern der EU soll dazu beitragen, dass diese die
EU-Vorschriften besser verstehen und im Problemfall bei Erzeugnissen,
die für Europa bestimmt sind, rechtzeitig gewarnt werden.

Ein Fokus der Strategie liegt auf der Förderung wissenschaftlicher
Forschung und Innovation. Das bestehende Netz der nationalen
Referenzlaboratorien wird weiter ausgebaut und die Arbeit der
Gemeinschaftlichen Referenzlaboratorien neu bewertet werden.
Erweitert werden ferner die Aufgaben und Tätigkeiten der Europäischen
Behörde für Lebensmittelsicherheit. Mehr Gewicht wird auch die
Förderung öffentlich-privater Partnerschaften erhalten, z.B. für die
Entwicklung neuer Impfstoffe. Drittländer werden bei der Erforschung
bislang kaum bekannter bzw. potenziell bedrohlicher Krankheiten
Unterstützung erhalten.




 



 

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