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AHO Aktuell - 30.08.2007

Rhein-Sieg-Kreis: Blauzungenkrankheit breitet sich rasant aus +++ Oft unerkannt


Siegburg (aho) – Im Zusammenhang mit der sich erneut im
Rhein-Sieg-Kreis rapide ausbreitenden Blauzungenkrankheit
weist das Kreisveterinäramt darauf hin, dass die Haltung von Schafen,
Ziegen und Rindern anzeigepflichtig ist. Die Anzeigepflicht besteht
unabhängig davon, zu welchem Zweck die Tiere gehalten werden. So muss
beispielsweise auch die Hobbyhaltung von ein oder zwei Schafen
angezeigt werden. Anzeigen zur Tierhaltung nimmt das Veterinär- und
Lebensmittelüberwachungsamt in Siegburg entgegen.

Nachdem bereits im vergangenen Jahr zahlreiche Tiere von der
Blauzungenkrankheit befallen waren, breitet sich die
Tierseuche seit Anfang August erneut im Rhein-Sieg-Kreis aus. Fast
täglich werden dem Kreisveterinäramt neue Fälle der Erkrankung
gemeldet, die Rinder, Schafe und Ziegen befällt. In über 100
Betrieben, überwiegend Schafhaltungen, ist die Virusinfektion bereits
nachgewiesen. Weitere 29 Tierhaltungen stehen unter Verdacht. Proben
der betroffenen Tiere sind entnommen, die Untersuchungen werden durch
das staatliche Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld durchgeführt. Mehr
als 500 Tiere sind erkrankt oder bereits verendet. „Die registrierten
Fälle sind wahrscheinlich jedoch nur die Spitze des Eisbergs“,
vermutet Kreisveterinär Dr. von den Driesch, „weil viele Tierhalter
ihre kranken Tiere aus Unkenntnis gar nicht hier melden.“

Von Bedeutung ist die Anzeige, die sowohl beim zuständigen
Veterinäramt und als auch bei der Tierseuchenkasse in Münster erfolgen
muss, insbesondere beim Auftreten von Tierseuchen. Sterben Tiere
infolge einer Tierseuche oder müssen Tiere auf Anordnung des
Veterinäramtes getötet werden, erhält der Tierhalter eine
Entschädigung nach dem Wert des Tieres. Finanzielle Verluste, die
durch krankheitsbedingte Minderleistungen der Tiere entstehen, werden
von der Tierseuchenkasse jedoch nicht abgedeckt. Hierin besteht
überwiegend der wirtschaftliche Schaden, der Existenz bedrohend für
Schafhalter sein kann.

Die Blauzungenkrankheit ist eine Virusinfektion, die über
Mückenarten (Gnitzen) auf Wiederkäuer wie Schafe, Ziegen und Rinder
übertragen wird. Erkrankte Tiere zeigen unter anderen Schwellungen im
Kopfbereich, schorfige Ablagerungen um Nase und Maul, Entzündungen der
Schleimhäute, Fieber und Lahmheiten. Behandlungen sind nur
symptomatisch möglich. Einen zugelassenen Impfstoff zum Schutz der
Tiere gibt es noch nicht. Vorbeugend sollten gefährdete Tiere mit
Insektiziden behandelt und über Nacht möglichst aufgestallt werden.
Ein sicherer Schutz ist dies jedoch nicht.




 



 

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