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AHO Aktuell - 06.08.2007

Maul- und Klauenseuche: Niedersachsen ohne Vorkommnisse


Hannover (aho) - Nach dem Ausbruch der Maul- und Klausenseuche in
einem Betrieb in Surrey in Großbritannien wurden nach Auskunft des
Niedersächsischen Ministeriums für den ländlichen Raum, Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Tierlieferungen der letzten
30 Tage aus Großbritannien nach Niedersachsen überprüft. Zwei
niedersächsische Betriebe, die drei bzw. zwei Schafe aus einer
Lieferung aus Tenbury Wells am 31. Juli 2007 erhalten hatten, wurden
von den zuständigen Veterinärämtern sofort klinisch untersucht und
entsprechend den Tierseuchenbekämpfungsvorschriften beprobt. Bis zum
Vorliegen der Laborergebnisse, die vom hierfür zuständigen
Friedrich-Löffler-Institut (Riems) bis morgen erwartet werden, sind
die beiden Bestände gesperrt und unterliegen der amtlichen
Beobachtung. Die verbrachten fünf Schafe zeigen keine klinische
Auffälligkeiten, so das Ministerium.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine schnell fortschreitende
(akut verlaufende), fieberhafte und sehr leicht übertragbare
Viruserkrankung der Wiederkäuer und Schweine, die für die erkrankten
Tiere extrem schmerzhaft ist. Nicht nur das Aufstehen und Laufen kann
zur Qual werden, sondern die Tiere vermeiden wegen Schmerzen im
Maulbereich auch das Fressen. Die geringe bzw. fehlende Futteraufnahme
schwächt die Tiere zunehmend. So geht bei Milchkühen beispielsweise
die Milch drastisch zurück.

MKS ist für den Menschen ungefährlich. Lebensmittel sind völlig
unbedenklich. Die MKS ist gekennzeichnet durch einen raschen Verlauf
im Viehbestand und die schnelle Verbreitung über größere Gebiete. Die
Erkrankungsrate ist sehr hoch. Bei den bösartigen Verlaufsformen
können 50 - 70 % der Jungrinder und Ferkel sterben.

Das MKS-Virus ist extrem leicht übertragbar. Seine
Widerstandsfähigkeit in der Außenwelt ist hoch. Durch
Sonneneinstrahlung und Hitze wird das MKS-Virus jedoch rasch
inaktiviert. Die Übertragung erfolgt sowohl auf direktem Weg durch die
Tierkontakte als auch indirekt über Personen und Fahrzeugverkehr sowie
Tierprodukte und Küchenabfälle. Die Verbreitung durch Luft kann
außerdem eine Rolle spielen.

Die wichtigste Ansteckungsquelle sind Tiere in der Inkubationszeit
(Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung) und während der Erkrankung.
Das Virus wird bereits Tage vor Ausbruch der Krankheit von den Tieren
ausgeschieden, wenn noch niemand an Vorsichtsmaßregeln denkt. Gerade
in unserem viehstarken Land hat ein MKS-Ausbruch verheerende Folgen
für alle Klauentier haltenden landwirtschaftlichen Betriebe sowie für
die nachgelagerte Lebensmittelindustrie und den Handel mit Tieren und
tierischen Erzeugnissen.

Weltweit und nicht nur in der EU gelten beim Ausbruch der MKS sowohl
für Klauentiere, als auch für die von ihnen stammenden Erzeugnisse
strikte Handelsrestriktionen. Ein Ausbruch dieser Tierseuche ist damit
nicht nur mit Leiden für die Tiere, sondern auch mit erheblichen
wirtschaftlichen Einbußen für die Tierhalter verbunden. MKS ist eine
der wirtschaftlich folgenreichsten Tierseuchen.



 



 

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