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AHO Aktuell - 01.08.2007

Nestlé-CEO: ``An Genprodukten ist noch keiner gestorben, an Bioprodukten schon``


Köln (aho/lme) - Der Chef des größten Nahrungsmittelproduzenten der
Welt, Nestlé-Boss Peter Brabeck-Letmathe, hat sich im Interview mit
dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 17/2007, EVT 2. August) für
den Einsatz von Gentechnik ausgesprochen: "Der deutsche Romantizismus!
Bis vor kurzem hatten wir noch Angst vor Naturgewalten. Wenn wir alles
der Natur überlassen, sind wir bald nicht mehr hier. An Genprodukten
ist noch keiner gestorben, an Bioprodukten schon." Der Chef des
Schweizer Konzerns betonte weiter, er finde es falsch, "eine
Technologie zu verurteilen, nur weil sie ein Risiko birgt. Der
Konsument wird die Vorteile der Gentechnik noch schätzen lernen." Die
Technologie sei in Europa erfunden worden. "Statt stolz darauf zu
sein, verschmähen wir sie und überlassen leichtfertig Amerikanern,
Chinesen und Brasilianern das Feld", beklagte Brabeck-Letmathe
gegenüber 'Capital'.

Die mehr als zwölf Milliarden Euro teure Übernahme des holländischen
Babynahrungsherstellers Numico durch Konkurrent Danone kommentierte
der Österreicher im 'Capital'-Interview mit den Worten: "Ich hätte das
nicht bezahlt. Wir sind Marktführer bei Babybrei und mussten nicht
zukaufen." Akquisitionen erwägt Brabeck-Letmathe allerdings beim
Wassergeschäft. Vor allem in Lateinamerika und Asien soll Nestlé
wachsen.

Starken Druck verspürt der Nestlé-CEO vom Finanzmarkt. "Wir verfolgen
eine sehr konservative Finanzpolitik. Aber die modernen Analysten und
Investoren sehen die solide Finanzsituation als etwas Schlechtes", so
Brabeck-Letmathe gegenüber 'Capital'. "Wir haben ein Triple-A-Rating.
Aber damit kann man heute niemanden mehr begeistern. Für den
Aktienkurs ist das eine Bürde."

Der 62-Jährige will sich bald auf sein Amt als Nestlé-Chairman
zurückziehen. Für den Posten des Vorstandschefs kämen nur Manager aus
dem Konzern in Frage: "Es stehen nur interne Kandidaten auf der
Liste. Wir prüfen noch und werden dem Verwaltungsrat in den kommenden
Wochen den endgültigen Vorschlag unterbreiten. Wenn der zustimmt,
werden wir im September die Entscheidung verkünden."



 



 

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