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AHO Aktuell - 16.07.2007

Schweiz: Das Verfüttern von Speiseresten soll strenger reguliert werden


Bern (aho) - Die Verfütterung von Küchen- und Speiseresten an
Schweine, die so genannte Schweinesuppe, soll unter deutlich
strengeren Auflagen als bisher weiterhin möglich bleiben. Dies geht
aus dem Vorschlag hervor, den das Eidgenössische
Volkswirtschaftsdepartement (EVD) heute in die Anhörung geschickt hat.
Neu sollen die Tierseuchenauflagen auch für Biogas- und
Kompostieranlagen gelten.

Jedes Jahr fallen in Restaurants, Bäckereien und ähnlichen Betrieben
rund 300.000 Tonnen Küchen- und Speisereste an. Etwa 200.000 Tonnen
davon werden gekocht und an Schweine verfüttert. Diese Verwertung ist
ökologisch sinnvoll, birgt aber auch eine Tierseuchengefahr in sich.
In der Schweiz kam es letztmals 1993 zu einem Ausbruch der
Schweinepest wegen ungenügend behandelter Schweinesuppe. Zudem hat
eine Risikoanalyse des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET) gezeigt,
dass die heutigen Sicherheitsvorschriften nur ungenügend vor
Tierseuchen schützen und teilweise schlecht umgesetzt werden. Eine
Verschärfung der Auflagen und Kontrollen drängt sich deshalb auf. In
der EU wurde das Verfüttern von Küchen- und Speiseabfällen bereits
2002 verboten.

Schon heute brauchen die Schweizer Produzenten der Schweinesuppe eine
Bewilligung und müssen verschiedene Auflagen erfüllen, insbesondere
zur Erhitzung der Speisereste. Neu wird eine strikte bauliche und
betriebliche Trennung von Produktionsbetrieb und Tierhaltung
vorgeschrieben. Die Schweinesuppe muss demnach in von der Tierhaltung
getrennten Gebäudeteilen mit eigenen Zufahrtswegen produziert werden.
Unbefugte dürfen keinen Zutritt haben. Diese Vorschriften gelten neu
auch für die Vergärung zu Biogas, weil auch davon ein
Tierseuchenrisiko ausgeht. Zudem müssen die Betriebe mindestens
jährlich amtlich kontrolliert werden. Für die baulichen Anpassungen
haben Betreiber zwölf Monate ab Inkrafttreten Zeit.

Die Anhörung dauert bis zum 15. September 2007. Zur Stellungnahme
eingeladen wurden landwirtschaftliche Organisationen und verschiedene
Branchenorganisationen und -vertreter.




 



 

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