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AHO Aktuell - 18.06.2007

Agrarrohstoffe werden knapp und teuer


(lid) - Agrarrohstoffe dürften sich in den nächsten Jahren zu
Knappheitsgütern entwickeln. Angesichts eines weltweit zunehmenden
Wohlstands werde mit einem steigenden Verbrauch an Nahrungsmitten
gerechnet. Gefragt seien dabei in Zukunft vor allem Produkte der
Veredlungsindustrie. Darauf hat Klaus Holschuh, Bereichsleiter
Research und Volkswirtschaft der DZ Bank AG, bei der
Mitgliederversammlung des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) letzte
Woche hingewiesen. So sei der Fleischkonsum in China in nur zehn
Jahren von 35 Millionen Tonnen auf zuletzt mehr als 50 Millionen
Tonnen gewachsen, was einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich
2,2 Prozent entspreche. Für jede Tonne Fleisch würden 5 Tonnen
Getreide in den Futtertrog wandern, was auch die Getreidenachfrage
anheize, zitiert der Internetdienst agrarheute.com Holschuh. Der
zunehmenden Nachfrage stünden im globalen Massstab rückläufige
Anbauflächen und drastisch schrumpfende Reserven gegenüber.
Inzwischen seien die Lagerbestände beim wichtigsten Nahrungsgetreide
auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen gesunken,
sagte der Experte.

Ein weiterer Megatrend sei der zunehmende Verbrauch von
Biotreibstoffen, wird Holschuh zitiert. In Brasilien entfielen
mittlerweile über 80 Prozent aller Neuzulassungen auf sogenannte
Flexible-Fuel-Autos, ein Trend, den die Europäer regelrecht
verschlafen hätten. Die US-Regierung verfolge das Ziel, den Ausstoss
an Biodiesel und Biosprit bis 2017 auf jährlich 1,3 Milliarden
Hektoliter zu steigern. Um diese Menge produzieren zu können, müsse
die Hälfte der US-Maisernte zu Sprit verarbeitet werden. Durch den
zunehmenden Importbedarf Chinas an Soja werde sich die weltweit
wichtigste Ölfrucht in den nächsten Jahren kräftig verteuern, sagte
der Banker voraus. Aber auch beim Mais seien durch die boomende
Nachfrage der Destillerien Preissteigerungen vorprogrammiert, was aus
dem gleichen Grund auch für Zucker gelte. Beim Weizen sei aufgrund der
niedrigen Lagerbestände zumindest mit leichten Preissteigerungen zu
rechnen. Preistreiber beim Rohöl seien in den nächsten Jahren vor
allem geopolitische Faktoren. Mit Rohstoffen - vor allem bei Rohöl und
Agrarrohstoffen - lasse sich in den nächsten Jahren als Anleger gutes
Geld verdienen, lautet das Fazit von Holschuh.





 



 

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