Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 18.06.2007

Trichinen-Skandal in Nordpolen +++ Fleischkombinat muss Wurstproduktion einstellen


Warschau (aho/lme) - In Polen wurde eine Partie von mit Trichinen
verseuchtem Fleisch nicht vernichtet, sondern zur Verarbeitung
weitergeleitet. Das meldet die Nachrichtenagentur RIA Novosti unter
Berufung auf Recherchen des Polnischen Radiosenders "RMF FM".

Wie RMF FM berichtete, war Anfang Mai auf dem Schlachthof in Stuchow
(Wojewodschaft Zachodniopomorskie) bei acht Schweinen ein
Trichinenbefall festgestellt worden. Das Fleisch der verseuchten
Tiere, das verbrannt werden sollte, wurde höchstwahrscheinlich nicht
vernichtet, sondern zur Verarbeitung und anschließenden Herstellung
von Wurst ins Fleischkombinat Swierznie gebracht.

In der Wojewodschaft Zachoniopomorskie wurden jetzt laut RIA Novosti
123 Trichinellose-Fälle registriert worden. 39 Patienten werden im
Krankenhaus behandelt.

Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren ein. In der
Nacht zum Montag haben Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft auf dem
Schlachthof Stuchow Akten beschlagnahmt. Laut RMF FM wurde in dieser
Region Polens die Fleischproduktion unzureichend kontrolliert.

Der stellvertretende polnische Chefhygienearzt Krzysztof Jazdzewski
gab zu, dass die Geschichte mit dem verseuchten Fleisch erst vor
kurzem ans Licht gekommen sei und der Betrieb für Wurstproduktion
"Probleme mit den Dokumenten" habe. Deshalb sei beschlossen worden,
die Produktion auszusetzen.

Der städtische Hygienedienst von Szczecin hatte am Freitag verfügt,
den Fleischverarbeitungsbetrieb Rol-Banc, der vermutlich verseuchte
Fleischerzeugnisse hergestellt hatte, vorerst zu schließen. Außerdem
wurde beschlossen, alle Schinken- und Wurstwaren von dieser Firma aus
dem Handelsverkehr zu ziehen.

Wie die polnische Zeitung "Trybuna" am Montag schreibt, "ist
polnisches Fleisch jetzt ein höchst politisches Thema auf der Strecke
Brüssel - Berlin - Warschau - Moskau". "Die Trichinellose in
Zachodnioprimorskie ist ein Beweis dafür, dass die Russen Recht haben,
wenn sie von der Schwäche der polnischen Veterinärkontrolle sprechen.
Diese Trichinellose kompromittiert die gesamte Europäische Union",
unterstreicht das Blatt laut RIA Novosti.



 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de