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AHO Aktuell - 04.06.2007

Pro Verbraucherschutz: Warnstreik der amtlichen Fleischkontrolle in Wittlich


Wittlich (bpt) - Nach gescheiterten Tarifverhandlungen sind heute in
Wittlich (Rheinland-Pfalz) tierärztliche Fleischkontrolleure einem
Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gefolgt und bei der
Simon-Fleisch GmbH in den Warnstreik getreten. Der Bundesverband
Praktizierender Tierärzte e. V. (bpt) unterstützt diese Initiative,
weil - neben der unbefriedigenden tariflichen Situation - die Qualität
der Fleischbeschau und damit der Verbraucherschutz in Gefahr sind.

Seit Monaten bemängelt der rheinland-pfälzische bpt-Vorsitzende Dr.
Bernhard Alscher Mängel beim Schlachtbetrieb Simon-Fleisch in
Wittlich. Neben der regelmäßigen Nichteinhaltung von
Hygienevorschriften und Problemen mit der ordnungsgemäßen
Arbeitskleidung kritisiert der Tierarzt vor allem zu hohe
Bandgeschwindigkeiten, Kühlprobleme und Arbeitsbedingungen, die eine
ordnungsgemäße Fleischkontrolle stark erschweren.

So werden Beanstandungen der tierärztlichen Kontrolleure wochenlang
nicht behoben, die Arbeit wird behindert. Zusätzlich würden Kollegen
vom Unternehmer im Betrieb als überflüssig, geschäftsschädigend und
unfähig bezeichnet. Im Umfeld der aktuellen Gammelfleischskandale für
Alscher ein unmöglicher Zustand: "Statt verantwortungsbewusst mit uns
zu kooperieren, wird hier unsere Arbeit als Verbraucherschützer
behindert und diffamiert."

Der aktuelle Tarifkonflikt dokumentiert für Bernhard Alscher sehr
deutlich den Stellenwert, den der Verbraucherschutz bei der
Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, als verantwortliche
Kontrollbehörde und Arbeitgeber der Kontrolleure, hat. Im Gegensatz
zu allen anderen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, sind die
Vergütungen der Fleischkontrolleure und Tierärzte in der
Fleischuntersuchung seit 2003 nicht erhöht worden.

Vor diesem Hintergrund zeigt sich Dr. Hans-Joachim Götz, Präsident
des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte e. V., besorgt über das
überzogene Sparprogramm des öffentlichen Dienstes: "Wer sichere und
gesunde Lebensmittel will, muss auch für eine perfekte
Lebensmittelkontrolle sorgen, indem er die qualitativ hochwertige
Arbeit der Kollegen durch angemessene Vergütung sichert. Denn nur
eine qualifizierte und dezentrale Fleischkontrolle kann zukünftige
Gammelfleischskandale verhindern."

Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) ist die
führende berufsständische Interessenvertretung der praktizierenden
Tierärzte. Der bpt ist unabhängig und vertritt die beruflichen,
wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder seit
mehr als 50 Jahren. Mit seiner Arbeit sichert und fördert der Verband
das Berufsbild des Veterinärs und stellt es in der Öffentlichkeit
dar. Er vertritt seine Mitglieder bei Verhandlungen mit Ministerien,
Verwaltungsbehörden und Wirtschaftsorganisationen und nimmt zu
aktuellen Themen in der Öffentlichkeit Stellung.



 



 

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