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AHO Aktuell - 31.05.2007

Natur pur: DDT bei Wildschweinen aus Rheingauer Revieren


Bad Schwalbach (aho/lme) - Wie der Leiter des Amtes für
Verbraucherschutz und Veterinärwesen im Rheingau-Taunus-Kreis, Dr.
Holger Botzen, mitteilt, sind bei Proben, die bei erlegten
Wildschweinen genommen wurden, in Teilen überhöhte DDT-, bzw.
HCH-alpha-Werte festgestellt worden. Betroffen sind Wildschweine aus
Revieren im Kreisteil Rheingau. Aufgrund der Belastung des
Wildschweinfleisches wurde das Hessische Ministerium für Umwelt,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Kenntnis gesetzt, so Dr.
Botzen. Eine Erklärung für die überhöhten Werte hat er derzeit noch
nicht.

Weil das belastete Fleisch als nicht zum Verzehr geeignet eingestuft
wurde, wurden Verfügungen an die Inhaber der betroffenen Reviere
erlassen. Danach ist ein Inverkehrbringen des Fleisches nur nach
Vorliegen von Erklärungen gestattet, in denen die Unbedenklichkeit
attestiert wird. Des Weiteren ordnete das Ministerium ein Monitoring
von Schwarzwild, ein systematisches Messen Beobachten der
Rückstandssituation, kreisweit an. "Durch diese Überwachung unter
Monitoring- Gesichtspunkten wollen wir möglichst schnell den Grund für
die erhöhten Werte feststellen", betont Landrat Burkhard Albers.

Bei DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) handelt es sich um ein seit
Beginn der siebziger Jahre verbotenes Pflanzenschutzmittel. HCH-alpha
(Hexachlorcyclohexan), das ein Abbauprodukt von HCH ist, wurde
beispielsweise auch in der Forstwirtschaft eingesetzt. Durch die
Einlagerung der Stoffe in den Boden und den dort befindlichen
Pflanzenteilen erfolgt im Laufe der Jahre ein Übergang auf
Pflanzenteile, insbesondere Wurzeln und Knollen, die vom Schwarzwild
bevorzugt ausgegraben und gefressen werden.

"Wir forschen derzeit in den Revieren im Rheingau sehr gezielt nach,
um die Ursache für die Belastung lokalisieren zu können", erklärt
Landrat Albers. Da die erlegten Wildschweine genau untersucht werden,
könne von einer Gesundheitsgefährdung für Menschen derzeit nicht
ausgegangen werden. Wildschweinfleisch aus dem Rheingau sollte jedoch
nicht in großem Maße gegessen werden



 



 

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