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AHO Aktuell - 24.05.2007

Erhöhte Dioxinwerte in Aufwuchsproben im Elbe-Sude-Überschwemmungsgebiet


Schwerin (aho) - Bei routinemäßigen Kontrolluntersuchungen im Bereich
der Überschwemmungs- bzw. Überflutungsflächen von Elbe und Sude sind
an zwei von neun Referenzstellen erhöhte Dioxinwerte in mit
eingetrocknetem Schlamm und Erdreich verunreinigten Aufwuchsproben
festgestellt worden. Die Werte liegen mit 2,977 und 3,187 Nanogramm
je Kilogramm Trockenmasse deutlich über dem in Futtermitteln
erlaubten Grenzwert von 0,75 ng/kg TM.

"Der Nutzer der betroffenen Fläche ist ebenso wie die Nutzer anderer
in Mecklenburg-Vorpommern gelegener Flächen umgehend informiert
worden", teilte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und
Verbraucherschutz, Dr. Till Backhaus heute mit. "Es ist
sichergestellt, dass Aufwuchs von den Probenahmestellen nicht als
Futter verwendet wird. Den Flächennutzern an den betroffenen
Referenz-stellen ist die Nutzung des Aufwuchses als Futter sowie der
Tierauftrieb auf den Flächen untersagt."

Aus aktuellem Anlass werden alle Flächennutzer nochmals darauf
hingewiesen, ihre Sorgfaltspflicht wahrzunehmen und
eigenverantwortlich sicherzustellen, dass die Schadstoffhöchstgehalte
nach dem Futtermittel- und Lebensmittelrecht nicht überschritten
werden. "Die Tierhalter im Lande, vor allem jene im Bereich
Elbe/Sude, wo Überschwemmungsflächen einem höheren Schadstoffeintrag
ausgesetzt sein können, sind sich aber bewusst, dass ein
Schadstofftransfer über das Futter eintreten kann", so Backhaus. Der
Minister verwies unter anderem auf das Merkblatt aus dem vergangenen
Jahr, in dem entsprechende Grundregeln für die Nutzung der Flächen
aufgestellt worden seien.

"In den letzten Jahren waren in keiner der Aufwuchsproben erhöhte
Werte festgestellt worden", gab Backhaus zu bedenken. Die
Referenzstellen zur Überwachung einer möglichen Futterbelastung in
den Überschwemmungs- und Überflutungsgebieten der Elbtalaue nach dem
Jahrhundert-Hochwasser 2002 seien im Übrigen auf Grundlage eines
Gutachtens landwirtschaftlicher Fachbehörden ausgewählt worden. Auch
bei Untersuchungen von Tankmilchproben aus der Elbtalaue, die 2006 in
Zusammenarbeit mit Niedersachsen durchgeführt wurden, wurden
Auslösewerte für Maßnahmen aufgrund hoher Dioxinwerte nicht erreicht.

In diesem Jahr war witterungsbedingt ein deutlich früherer Termin zur
Probenziehung gewählt worden.

Inzwischen wurde veranlasst, dass neben den bereits untersuchten
Proben zusätzlich weitere Flächen in die Beprobung genommen wurden.
Außerdem werden Proben von Schaf- und Kuhmilch sowie Schaffleisch
untersucht.

Die Ergebnisse dieses Probenumfangs stehen aber noch aus; sie werden
aufgrund der analytisch notwendigen Zeitabläufe in der 23.
Kalenderwoche erwartet.



 



 

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