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AHO Aktuell - 27.04.2007

FLI: Infektionsrisiko für Hausgeflügel durch Vogelgrippe gesunken


Insel Riems (aho) - Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat heute
eine neue Risikobewertung zur Einschleppung von hochpathogenem aviärem
Influenzavirus H5N1 (Vogelgrippe) in Nutzgeflügelbestände in
Deutschland Veröffentlicht. Darin stuft das FLI das Risiko durch
Wildvögel insgesamt als mäßig ein. Damit sinkt die Risikoeinschätzung
im Vergleich zum Februar um eine Stufe. Seit August 2006 wurden in
Europa keine Fälle von hochpathogenem H5N1 bei Wildvögeln mehr
festgestellt. "Wir können trotzdem nicht ausschließen, dass das Virus
bei Wildvögeln noch auf niedrigem Niveau vorhanden ist," sagt Prof.
Thomas C. Mettenleiter, Präsident des FLI. Dies zeigten die Ausbrüche
in Ungarn im Frühjahr 2007. Selbst bei höheren Probenzahlen könne das
Monitoring, also die Untersuchung lebender und tot aufgefundener
Wildvögel, lediglich Stichproben liefern. Weiterhin sei es wichtig,
nicht nur H5N1 im Auge zu behalten, sondern aviäre Influenzaviren
generell. Aus bei Wildvögeln vorkommenden geringpathogenen, also nicht
krankmachenden Viren der Subtypen H5 und H7, können durch Mutation
jederzeit hochpathogene Geflügelpestviren entstehen.

Nach Einschätzung des FLI ermöglicht die veränderte Risikolage eine
zeitnahe Lockerung des derzeit geltenden Aufstallungsgebotes. Dieses
könnte dann nur noch in bestimmten Risikogebieten gelten.

In der aktuellen Bewertung unterscheidet das FLI zwischen dem Risiko
durch Zugvögel und Wildvögel. Während nach fast abgeschlossenem
Frühjahrszug das Einschleppungsrisiko über Zugvögel als gering
eingeschätzt wird, stellt der Kontakt von Hausgeflügel zu heimischen
Wildvögeln ein mäßiges Einschleppungsrisiko dar. Der Ausbruch der
Geflügelpest bei Gänsen in Ungarn im Januar 2007 weist aber darauf
hin, dass H5N1 bei Wildvögeln weiterhin vorkommt. Als wahrscheinliche
Ursache dieses Ausbruchs nennt die Weltorganisation für Tiergesundheit
OIE den Viruseintrag durch Kontakt zu infizierten Wildvögeln.


 



 

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