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AHO Aktuell - 19.04.2007

UKE - Hamburg: Tollwut bei einem Patienten diagnostiziert


Hamburg (aho) - Bei einem vorgestern ans Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf (UKE) verlegten Patienten aus einem anderen
Bundesland wurde gestern Tollwut diagnostiziert. Das teilte heute ein
Sprecher der Klinik mit. Der Fall wurde ans Amt für Gesundheit
gemeldet. Eine Ansteckungsgefahr für die Allgemeinheit besteht in
diesem Fall nicht, hieß es.

Der Mann hatte vor sechs Wochen Urlaub in Nordafrika gemacht und war
dort von einem streunenden Hund in die linke Hand gebissen worden. Er
erhielt im Urlaubsland eine chirurgische Wundversorgung, jedoch keine
Empfehlung für eine frühzeitige nachträgliche (postexpositionelle)
Impfung, wie sie in solchen Fällen erforderlich ist. Die Wunde heilte
reizlos ab, der Patient war beschwerdefrei. Ende vergangener Woche
entwickelte er jedoch erste Symptome. Am Montag wurde er mit einer
Schwächung des linken Arms, Taubheitsgefühl in den linken Fingern,
Kopfschmerzen und Fieber in ein Krankenhaus in der Nähe seines
Wohnorts eingeliefert. Dort ergab sich der Verdacht auf Tollwut. Aus
diesem Grund wurde der Patient auch postexpositionell geimpft.

Am Dienstag wurde der Mann mit dem Hubschrauber ins UKE verlegt. Mit
einer sogenannten PCR-Untersuchung, die vom Bernhard-Nocht-Institut
durchgeführt wurde, wurde die klinische Verdachtsdiagnose bestätigt.
Der Patient wurde gestern Abend in ein künstliches Koma versetzt und
wird antiviral sowie intensivmedizinisch behandelt. Die Prognose ist
äußerst schlecht, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Tollwuterreger wird durch Bissverletzungen oder Einbringen des
Virus in Körpergewebe übertragen. Zuverlässiger Schutz vor einer
Tollwuterkrankung kann durch eine vorbeugende Impfung erreicht werden.
Bei verdächtigen Bissverletzungen schützt auch noch eine möglichst
frühzeitige nachträgliche Impfung (Postexpositionsprophylaxe).
Besondere Vorsicht ist bei Kontakt mit Fledermäusen geboten, mahnen
die Mediziner des UKE.



 



 

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