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AHO Aktuell - 01.04.2007

Schweinepraxis: Plötzliche Todesfälle bei Mastschweinen und Sauen


(aho) - Plötzliche Todesfälle bei haben einen beachtlichen Anteil an
den Verlusten in der Schweinehaltung. Typisch ist, dass immer nur
einzelne oder einige wenige Tiere sterben. Gut entwickelte
Mastschweine erkranken aus voller Gesundheit unter den Anzeichen eines
Schocks oder Kreislaufversagens mit Taumeln, Lähmungen, Festliegen und
Blässe der Haut. Selten zeigt sich zuvor ein blutiger Durchfall, der
dann mit der Dysenterie oder Ileitis verwechselt wird. Da die Tiere
sehr rasch sterben, wird der Todeskampf selten beobachtet. Auffällig
ist bei den verendeten Tieren der aufgeblähte Leib und die schnell
einsetzende Verwesung.

Bei der Sektion findet man einen aufgeblähten und um die vordere
Gekrösewurzel verdrehten Dünn- und Dickdarm. Der Dünndarm ist
blutgefüllt, offensichtlich sind die Tiere in den Darm verblutet, was
zur Bezeichnung "Enterohämorrhagisches Syndrom" (EHS) führte. Bei
einer Laboruntersuchung wird häufig der Erreger Clostridium perfringes
Typ A, C, D isoliert. Dieser toxinbildende Keim wird neben Hefen für
die Gasbildung und die rasche Zersetzung der Tierkadaver
verantwortlich gemacht. Hefen können sich in schmuddeligen
Flüssigfutteranlagen massenhaft vermehren. Zudem kommen sie zusammen
mit Clostridien latent in geringer Zahl im Darm vor. Da sich beide
Mikroorganismen bei Verdauungsstörungen oder einem abrupten
Futterwechsel explosionsartig vermehren, kann nur über die Fütterung
und die Fütterungshygiene eingegriffen werden. Neben einer sinnvollen
Rationsgestaltung, einer ausreichenden Versorgung mit quellfähiger (!)
Rohfaser und dem Vermeiden abrupter Futterwechsel muss eine
gleichmäßige Futteraufnahme gewährleistet werden. Bei Gefahr von
Verdauungsstörungen können phytogene Futterzusatzstoffe wie "Phytolan
10 %" (bioptivet, Hamm) beigemischt werden.

Lesen Sie hierzu den Beitrag "EHS: Tod ohne Zeugen"


 



 

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