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AHO Aktuell - 21.03.2007

’’Milchpulverpreise gehen durch die Decke’’ +++ Milcheiweiß gefragt wie nie


Bonn (aho/lme) - Der deutsche Milchindustrie-Verband (MIV) rechnet mit
Preissteigerungen für Milchprodukte auf breiter Front. Die steigende
Nachfrage nach Milchpulver sowie leergefegte Läger der
Verarbeitungsindustrie lassen seit einigen Monaten weltweit die Preise
für Milchpulver kontinuierlich ansteigen. Nachdem sämtliche
Pulver-Bestände der EU verkauft waren, wollte die EU-Kommission durch
die Streichung der Beihilfen und Exportstützungen gegensteuern.
"Trotzdem ging der Preis durch die Decke", so Marktexperte Eckhard
Heuser vom MIV. Trotz gestiegener Milchanlieferung reicht aktuell das
Angebot zur Deckung der Nachfrage nicht aus.

Auch die Umstellung der Verarbeiter von Milch- auf Molkenpulver konnte
bislang die Hausse nicht abschwächen, im Gegenteil: Auch die
Preisnotierungen für Molkenpulver erreichen mit 1,30 Euro pro kg
derzeit nie gekannte Höchststände. Zum Vergleich: Vor Jahresfrist
wurden für das Produkt noch 60 Cent pro kg geboten.

Nun geraten auch die anderen Milchprodukte in den Sog dieser
Entwicklung: Im Vergleich zur Herstellung von Milchpulver lohnt die
aufwändige und kostenintensive Verarbeitung von Milch zu
Milchfrischprodukten immer weniger. "Preisanpassungen für die Produkte
des Kühlregals sind dringend notwendig, um die Versorgung nachhaltig
zu sichern", so der MIV. "Ansonsten müssen die Molkereien auf die
Produktion von Milchpulver ausweichen und können im Ausland bessere
Erlöse erzielen als beim deutschen Lebensmitteleinzelhandel."

Diese Aussage trifft ebenfalls auf die Käseproduktion zu. Zwar stehen
genügend Produktionskapazitäten zur Verfügung, die allerdings im
Wettbewerb zur attraktiveren Milchpulver- und Butterproduktion stehen.
Die Molkereien müssen schon immer sehr genau rechnen, welche Art der
Milchverarbeitung die besten Erlöse bringen könnte. In den letzten
fünf Jahren mussten dem Handel Preiszugeständnisse von rund 15 %
gemacht werden und das bei jährlich steigenden Kosten von 3 bis 4 %.

Der MIV ist überzeugt, dass die notwendigen Preisanhebungen, die beim
Verbraucher sicherlich ankommen werden, deren Haushaltsbudget kaum
belasten. Zumal der deutsche Verbraucher in den letzten Jahren
rekordverdächtig günstig einkaufen konnte. Und die MwSt.-Erhöhung
betraf ebenfalls nicht die Lebensmittel. "Der Verbraucher würde die
Preisanpassung sicherlich verstehen und akzeptieren", so Eckhard
Heuser, "eine zukunftsfähige deutsche Milchwirtschaft als
Wirtschaftsmotor im ländlichen Raum ist auch im Interesse der
Bundesbürger."

Der Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) repräsentiert mehr als 100
leistungsstarke, mittelständische Unternehmen. Diese stellen mit einem
Jahresumsatz von rund 20 Milliarden Euro den größten Bereich der
deutschen Ernährungsindustrie dar.



 



 

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