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AHO Aktuell - 16.03.2007

Mehr als 20 Millionen Tonnen Mischfutter hergestellt


Bonn (aho/lme) - Die Mischfutterproduktion in Deutschland belief sich
im Jahr 2006 auf 20,31 Millionen Tonnen, was im Vergleich zum Vorjahr
einen Anstieg um 3,5 Prozent oder 683.000 Tonnen bedeutet.
"Mengenmäßig sind wir mit dem Ergebnis zufrieden", sagte Heinz Roling,
Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT), der die aktuellen
Daten der Branche im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Verbandes in
Bonn vorstellte.

Der Mengenzuwachs entwickelte sich dabei konstant über den gesamten
Jahresverlauf, jedoch mit regionalen und sortenspezifischen
Unterschieden.

Im Bereich der Mischfuttermittel für Rinder lag die Herstellungsmenge
trotz einem bundesweiten Rückgang von rund 250.000 Tieren insgesamt
geringfügig über der Vorjahreslinie. Während in den nördlichen und
östlichen Bundesländern 1,4 bzw. 0,2 Prozent weniger Rindermischfutter
produziert wurde, stieg der Absatz in Süddeutschland um 1,6 Prozent.
Hauptverantwortlich für diese unterschiedliche Entwicklung dürfte der
extreme Witterungsverlauf des vergangenen Sommers gewesen sein. Dieser
führte in einigen Regionen Deutschlands - insbesondere im Süden - für
geringe Grundfuttererträge und in der Folge zu einer erhöhten
Nachfrage nach Rindermischfutter.

Deutlich positiv verlief die Entwicklung bei Schweinemischfutter, das
in 2006 ein Produktionswachstum von 8,8 Prozent aufweisen konnte. Die
Ausweitung des Mischfutterabsatzes in diesem Bereich ist im
Zusammenhang mit deutlichen Expansionsbewegungen im Schweinesektor zu
sehen. Hohe Erzeugerpreise trugen zu einem guten Investitionsklima
bei, in dessen Rahmen neue Stallkapazitäten entstanden. Der
Strukturwandel hin zu größeren Beständen und der wachsende
Spezialisierungsgrad im Schweinesektor förderten den Mischfutterabsatz
ebenfalls. Dabei profitierten insbesondere die Betriebe in den
veredelungsstarken nördlichen Bundesländern von der positiven
Entwicklung (+ 8,8 Prozent).

In Nordrhein-Westfalen fiel der Produktionszuwachs aufgrund des
Schweinepestgeschehens im Frühjahr 2006 dagegen eher moderat aus. In
Süddeutschland stieg die Produktionsmenge überproportional um 13,5
Prozent (55.635 Tonnen), in den östlichen Bundesländern um rund 68.000
Tonnen bzw. 7,1 Prozent.

Die Herstellung von Mischfutter für Geflügel entwickelte sich in 2006
ebenfalls nach oben. Die Legehennenfutterproduktion konnte sich damit
im Vergleich zu den Vorjahren stabilisieren. Wie nachhaltig diese
Entwicklung ist, wird nicht zuletzt davon abhängen, ob es gelingt, der
heimischen Legehennenhaltung praktikable Rahmenbedingungen in Form von
gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Haltungsverfahren zu geben. Die
Produktionssteigerung erfolgte vor allem in den östlichen
Bundesländern (+8,1 Prozent). Auch im Süden übertraf die
Herstellungsmenge den Vorjahreswert (+1,2 Prozent), während sie im
Norden rückläufig (-4,1 Prozent) war.

Die Produktion von Mastgeflügelfutter lag in 2006 nur leicht über dem
Vorjahresniveau. Bundesweit wurden in diesem Bereich 3,08 Millionen
Tonnen hergestellt, was einer Zunahme um 0,7 Prozent entspricht. Ein
kurzfristiger Nachfrageeinbruch bei Geflügelfleisch aufgrund der
Anfang 2006 geführten Diskussion zum Auftreten der Geflügelpest
bremste auch die Mischfutterproduktion in diesem Bereich. Das positive
Ergebnis ist allein auf die Entwicklung im veredelungsstarken Norden
(+4,5 Prozent) zurückzuführen. Im Süden (-4,6 Prozent) und Osten (-6,3
Prozent) wurde hingegen deutlich weniger Mischfutter hergestellt.

Der durchschnittliche Getreideanteil im Mischfutter kletterte trotz
gestiegener Preise weiter auf 45,2 Prozent, was einem Einsatz von
9,182 Millionen Tonnen entspricht. Dabei wurde anteilsmäßig mehr
Weizen und Gerste eingesetzt, während deutlich weniger Roggen,
Triticale und Hafer verwendet wurde. Der Anteil von Ölkuchen und -
schroten blieb in etwa auf dem Vorjahresniveau. An Bedeutung gewonnen
haben hingegen Rapssaat und Mühlennachprodukte, während Hülsenfrüchte
und Maiskleberfutter nur eine Nebenrolle spielen.



 



 

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