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AHO Aktuell - 09.03.2007

CO2 - Bilanz: Britische Supermärkte kennzeichnen eingeflogene Produkte


Wien/London (aho/lme) - In Großbritannien werden die Supermarktkette Tesco
und das Unternehmen Marks & Spencer ab Ostern Produkte, die mit dem
Flugzeug importiert worden sind, mit einem eigenen Label versehen. Das
berichtet jetzt das Agrarische Informationszentrum (AIZ).Damit sollen
die Konsumenten angeregt werden, klimafreundlich einzukaufen und
bevorzugt inländische Erzeugnisse zu wählen. Derzeit werden die Logos
noch entwickelt, bei Marks & Spencer dürfte aber "Flown" ("geflogen")
und bei Tesco "Air-freighted" ("luftverfrachtet") angeführt werden.
Die genaue Anzahl an Flugmeilen soll dabei nicht erwähnt werden. Die
Supermarktkette Asda geht aber einen Schritt weiter. Sie arbeitet
zurzeit an ähnlichen Flug-Stickern für frisches Obst und Gemüse, will
aber auch die genaue Flugmeilen-Zahl für die Konsumenten sichtbar
machen, so das AIZ.

Langzeitziel: Für jedes Produkt Kohlendioxid-Fußabdruck ermitteln

Da sich Tesco aber Sorgen insbesondere um den Handel mit den
Entwicklungsländern macht und folglich ein ethisches Dilemma
befürchtet, ist das Langzeitziel der Lebensmittelhändler daraufhin
ausgerichtet, für jedes Produkt einen Kohlendioxid-Fußabdruck zu
ermitteln. David Miliband, britischer Minister für Umwelt, Ernährung
und ländliche Angelegenheiten, hat den Händlern laut Times
versprochen, dieses Ziel langfristig zu erreichen und Wissenschafter
der Manchester Business School* aufgefordert, eine Machbarkeitsstudie
für Kohlendioxid-Fußabdrücke bei der Lebensmittel-Kennzeichnung
durchzuführen.

Tesco hat eingewilligt, weitere Studien in Auftrag zu geben, um ein
universell akzeptiertes und allgemein verständliches Maß für diesen
Kohlendioxid-Fußabdruck bei jedem seiner verkauften Produkte zu
ermitteln, berichtet das AIZ. Zu diesem Zweck soll jedes Erzeugnis
entlang seiner Entstehungskette von der Produktion über die Verteilung
bis zum Einkauf analysiert werden. Ziel ist es, den Konsumenten eine
Möglichkeit zu bieten, diese ökologischen Kohlendioxid-Fußabdrücke
ähnlich wie Preise oder Nährstoffwerte vergleichen zu können.

Neuseeland fürchtet um Bio-Gütesiegel bei eingeflogenen Produkten

Neuseeland macht sich derzeit im Großen und Ganzen noch wenig Sorgen,
dass seine Lieferungen wegen der Flugfracht-Kennzeichnung
eingeschränkt werden könnten, da die meisten Produkte mit dem Schiff
nach Großbritannien gebracht werden. Der neuseeländische Biosektor
sieht die Entwicklung allerdings weniger entspannt und macht sich
Sorgen über eine Andeutung, dass die "British Soil Association"
eingeflogenen Bioprodukten ihr Gütesiegel verweigern könnte, heißt es
in dem Bericht des AIZ.



* Die Manchester Business School hatte sich in jüngster
Vergangenheit intensiv mit der Ökobilanz von Lebensmitteln
beschäftigt.




 



 

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