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AHO Aktuell - 01.03.2007

Blauzungenkrankheit: Main-Taunus-Kreis jetzt Gefährdungsgebiet


Hofheim (aho) - Erstmals ist der Main-Taunus-Kreis als
Gefährdungsgebiet der Blauzungenkrankheit eingestuft worden. Wie der
Erste Kreisbeigeordnete Hans-Jürgen Hielscher mitteilt, gelten damit
Einschränkungen für die Tierhaltung in mehreren Kommunen des Kreises.
Die für den Menschen ungefährliche Krankheit wurde bei einem Rind in
Taunusstein (Rheingau-Taunus-Kreis) festgestellt, nach den
gesetzlichen Bestimmungen gilt ein Umkreis von 20 Kilometern als
Gefährdungsgebiet. "Menschen sind nicht gefährdet, aber im Sinne des
Tierschutzes ist von den Tierhaltern erhöhte Wachsamkeit und
Verantwortungsgefühl gefordert", so Hielscher.

Der für die Tierseuchenbekämpfung zuständige Dezernent hat in
Eppstein, Kelkheim, Hofheim mit den Ortsteilen Wildsachsen,
Langenhain, Lorsbach und Wallau sowie in Bad Soden im Ortsteil
Altenhain Einschränkungen für alle empfänglichen Tiere angeordnet.
Wiederkäuer und kamelartige Tiere müssen dort umgehend mit einem
zugelassenen Insektizid nach Anweisung des Haustierarztes behandelt
und von einem Amtstierarzt untersucht werden. Außerdem dürfen Zucht-
und Nutztiere (Rinder, Schafe und Ziegen) sowie Kameliden das
Gefährdungsgebiet nur noch mit Genehmigung des Veterinäramts
verlassen. Betroffen sind 132 im Kreis gemeldete Klauentierbetriebe.
Derzeit werden in 71 Tierbeständen Rinder, in 54 Schafe und in 35
Ziegen gehalten.

Die Blauzungenkrankheit ist nicht ansteckend und wird durch bestimmte
Stechmücken auf Schafe, Ziegen, Rinder und wildlebenden Wiederkäuer
übertragen. Ohne Insekten ist eine Ansteckung nicht möglich. Schafe
erkranken am stärksten, während Rinder und Ziegen gewöhnlich keine
Symptome zeigen; sie können aber für längere Zeit den Virus in sich
tragen. Obgleich die Krankheit unterschiedlich verlaufen kann, treten
beim Schaf meist als Symptome Fieber, allgemeine Schwäche, Geschwüre
im und um das Maul, Rötungen und Blutungen des oberen Klauenrandes und
Lahmen auf. Bei einer kleinen Anzahl von Tieren zeigt sich eine
typische Blau-Rot-Färbung der Zunge, die der Krankheit den Namen
gegeben hat.

Im Gegensatz zu vielen anderen Tierseuchen muss bei der
Blauzungenkrankheit in der Regel kein Tier getötet werden, da die
Tiere sich nicht gegenseitig anstecken. Die Heilungsaussichten für
erkrankte Rinder und Ziegen sind gut; sie werden meist wieder völlig
gesund.



 



 

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