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AHO Aktuell - 10.01.2007

Legehennenfreilandhaltung: Exkrementenanfall und Nitratauswaschung untersucht


(aid) - Bei Legehennen mit Auslauf kommt es besonders in den
stallnahen Bereichen zu hohem Exkrementenanfall. Die Höhe des
Stickstoff (N)- und Phosphat (P2O5)- Eintrags in den Boden sowie die
mögliche Nitratauswaschung ins Grundwasser wurden im Rahmen einer
Dissertation der Universität Göttingen untersucht. Drei Betriebe mit
900, 2 000 bzw. 5 000 Hennen und Auslaufbesatzdichten von 2,5, 4,0
bzw.10,0 m2 pro Henne wurden dokumentiert. Die Auslaufnutzung, die von
Einstallungszeitpunkt, Witterung und täglicher Auslaufdauer
beeinflusst wurde, schwankte pro Legeperiode zwischen 1 691 und 2 524
Stunden. In allen Betrieben war der stallnahe Bereich (20 m) am
stärksten genutzt (0,12 - 0,93 Hennen/m2). Mit Hilfe von
Rasenschutzgittern wurden die Exkremente in unterschiedlicher
Entfernung vom Stall erfasst und gleichzeitig die Zahl der sich dort
aufhaltenden Hennen bestimmt. Die Besatzdichte der Hennen nahm mit
zunehmendem Abstand zum Stall ab. Der Exkrementenanfall fiel im
Bereich 2 bis 17 m Stallentfernung von 6 g auf 1,3 g/m2 je Stunde.

Zur Bestimmung des Nährstoffeintrags in den Boden wurde die direkte
Erfassung der Exkremente im Auslauf als verlässliche
Bestimmungsmethode erachtet. Für den gesamten Auslauf (1,8 ha)
errechneten sich je Jahr 19 000 kg Exkremente, die umgerechnet pro
Hektar 175 kg N und 110 kg P2O5 entsprechen würden.

Eine Schätzung des Nährstoffeintrags über den Nährstoffgehalt des
Bodens bedarf langjähriger Beobachtungen, da vorherige Nutzung sowie
mögliche Fremdeinträge u.ä. zu berücksichtigen sind. Bei der
Stoffbilanzierungsmethode werden die Trockenmassegehalte der
jeweiligen Bilanzposten (Stoffzufuhr, Stoffabfuhr) im Stall ermittelt
und auf den Anteil der Exkremente im Auslauf übertragen. In den hier
untersuchten Betrieben entfielen 7 %, 40 % bzw. 53 % der Exkremente
auf den Auslauf. Daraus errechneten sich unter Berücksichtigung
betrieblich unterschiedlicher N- und P-Gehalte der Exkremente
Nährstoffeinträge von 410-566 kg N und 198-385 kg P2O5 je Hektar
Auslauffläche.

Zur Simulation der Nitrateinträge ins Grundwasser wurde über zwei
Jahre wöchentlich 300 g frischer Hennenkot auf die Bodenoberfläche
eines Lysimeters aufgetragen. Rund 25 bis 35 % des aufgetragenen N
wurde als Nitrat mit dem Sickerwasser ausgetragen. Bei einjähriger
Bodenabdeckung mit Stroh oder Holzhack verringerten sich die Werte auf
17 bis 18 bzw. 15 %. Wurde die Abdeckung über zwei Jahre genutzt,
lagen die entsprechenden Werte bei 33 bzw. 28 %. Unter Grasnarbe
betrug die Auswaschung rund 5 %.

aid, Dr. Sigrid Baars



 



 

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