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AHO Aktuell - 08.11.2006

Einträge von Arzneistoffen in die Umwelt soll vermindert werden


Düsseldorf (aho/lme) - Das nordrhein-westfälische Umweltministerium
verstärkt seine Anstrengungen, um eine Belastung von Gewässern und
Trinkwasser durch Arzneistoffe zu vermeiden. "Eine vorsorgende
Umweltpolitik packt die Probleme bei den Wurzeln. Deshalb setzen wir
auch bei den Arzneistoffen an den Belastungsquellen an", sagte
Umwelt-Staatssekretär Dr. Alexander Schink bei einer Fachtagung in
Mülheim an der Ruhr, die gemeinsam von Umweltministerium,
Rheinisch-Westfälischem Institut für Wasserforschung und Institut für
Wasserforschung veranstaltet wurde.

Dr. Schink sprach sich dafür aus, gemeinsam mit der Wasserwirtschaft,
der Pharmaindustrie und dem Gesundheitswesen Lösungen zu finden, um
Einträge von Arzneistoffen in die Umwelt zu reduzieren. Die Ergebnisse
der Tagung sollen in eine Minderungsstrategie in Nordrhein-Westfalen
einfließen. Hierzu hatte das Umweltministerium bereits in der
Arnsberger Vereinbarung mit der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an
der Ruhr die Vermeidung potenzieller Risiken für Gewässer und
Trinkwasser als vorrangiges Ziel der Umweltpolitik bezeichnet sowie
eine Belastungsabschätzung zu relevanten Stoffeinträgen und
mikrobiologischen Verunreinigungen auf den Weg gebracht.

Der Haupteintragspfad für Humanarzneimittel in die Gewässer ist das
kommunale Abwasser. Mit dem Einsatz innovativer Technologien lassen
sich heute Arzneimittel in kommunalen Kläranlagen zurückhalten. Mit
dem neuen "Investitionsprogramm Abwasser NRW" schafft NRW Anreize zum
Einsatz dieser Verfahren. Das Land fördert ab 2007 den Bau
entsprechender Anlagen mit 70 Prozent der Investitionskosten.

Ein weiteres Element der Minderungsstrategie ist eine bessere
Information der Verbraucher. Das Umweltministerium hat daher ein
Faltblatt herausgegeben, mit dem die Bürger auf die umweltgerechte
Entsorgung von nicht mehr benötigten Medikamenten hingewiesen werden.
Diese müssen zur Entsorgung nicht mehr in der Apotheke abgegeben,
sondern sollen über den Hausmüll entsorgt werden. Denn dieser Müll
wird ausschließlich in Müllverbrennungsanlagen entsorgt, wo die
Wirkstoffe zerstört werden und nicht in die Umwelt gelangen können.
Dagegen sollten Medikamente nie in die Toilette geworfen werden.
Arzneiliche Wirkstoffe gelangen so ins Abwasser und belasten die
Umwelt. Das Faltblatt enthält zudem Tipps zur Verpackungsentsorgung
und gibt nützliche Hinweise, mit denen vermieden werden kann, dass die
Arzneimittel in Kinderhände gelangen.



 



 

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