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AHO Aktuell - 06.10.2006

Milchaustauscher haben in den 90er Jahren das Risiko einer BSE-Infektion erhöht


Hannover (aho) - Vor dem Hintergrund des Auftretens von BSE-Fällen in
Deutschland wurden in den Jahren 2003 bis 2005 in Deutschland
verschiedene epidemiologische Untersuchungen durchgeführt, um genauer
abzuschätzen, welche Faktoren für das Auftreten verantwortlich waren.
In einem nun vorgelegten Bericht der Stiftung Tierärztliche Hochschule
Hannover wird über zwei Studien berichtet, die im Norden Deutschlands
durchgeführt wurden. Neben einer Querschnittserhebung in Rinder
haltenden Betrieben in Niedersachsen wurde auch eine sogenannte
Fall-Kontroll-Studie in Teilen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins
durchgeführt. In beiden Studien wurden Daten gesunder Rinder mit den
Daten von BSE-Fällen verglichen.

Im internationalen Vergleich ist die Zahl der BSE-Fälle in (Nord-)
Deutschland sehr gering. Dennoch wurde in beiden Teilprojekten
festgestellt, dass BSE häufiger bei Tieren auftritt, die mit
Milchaustauschern gefüttert worden sind. Weiterhin gehörten die
BSE-Fälle auffällig oft der Rasse "Holstein Rotbunt" an. Jedoch wurden
die Holstein Rotbunten seltener mit Milchaustauscher gefüttert als
andere Rassen. Daher bleibt zunächst ungeklärt, warum bei dieser Rasse
BSE häufiger auftritt als bei anderen Rassen.

Da in Bayern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen grundsätzlich
ähnliche Risiken für BSE ermittelt wurden, kann angenommen werden,
dass Rinder in den 90er Jahren deutschlandweit gleichermaßen dem
BSE-Erreger ausgesetzt waren. Dieser ist mit großer Wahrscheinlichkeit
über die Futtermittelkette in die Rinderpopulation gelangt. Es kann
jedoch eine genetisch bedingte erhöhte Empfänglichkeit bestimmter
Rassen nach den vorliegenden Ergebnissen nicht mehr gänzlich
ausgeschlossen werden. Die Tierärztliche Hochschule und das
Friedrich-Loeffler-Institut beabsichtigen daher, diesen möglichen
Effekt gemeinsam mit der Universität Göttingen in weiteren
Untersuchungen zu erforschen.



 



 

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