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AHO Aktuell - 05.10.2006

Blauzungenkrankheit erreicht den Kreis Wesel


Wesel (aho) - Das Staatliche Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld hat
den ersten Fall der Blauzungenkrankheit im Kreis Wesel bestätigt.
Betroffen ist eine Mutterkuh aus einem Rinderbestand in
Neukirchen-Vluyn, die zusammen mit vier anderen Tieren auf einer Weide
im Stadtgebiet Moers gehalten wird. Die Untersuchung der vier gesunden
Tiere ergab ein negatives Ergebnis. Ob sich hierdurch das
Gefährdungsgebiet ändert, das mittlerweile große Teile
Nordrhein-Westfalens umfasst, wird vom Land im Verordnungsweg
entschieden. Zur Zeit liegen bereits aufgrund eines Seuchenausbruchs
in Krefeld die Städte Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn und
Rheinberg im Gefährdungsgebiet. Das Gefährdungsgebiet hat einen Radius
von mindestens 20 km um jeden Neuausbruch.

Aufgrund der gegenwärtigen Landesverordnung gelten die bisherigen
Einschränkungen für Tiertransporte unverändert weiter.

Für das Gefährdungsgebiet gelten zur Zeit folgende Regelungen für
Wiederkäuerbestände

1. Alle Wiederkäuer stehen unter behördlicher Beobachtung.

2. Sie sind grundsätzlich täglich von 18 Uhr bis 7 Uhr des Folgetages
aufzustallen. Das Aufstallungsgebot gilt nicht, wenn die empfänglichen
Tiere sowie deren Ställe oder deren sonstige Standorte mit
zugelassenen Insektiziden entsprechend den Empfehlungen des
Herstellers behandelt werden. Wanderschafherden haben am derzeitigen
Standort zu bleiben.

3. Der Transport von Schlacht-, Zucht- und Nutzvieh unterliegt in
diesem Bereich Beschränkungen.

Die Blauzungenkrankheit ist eine Virusinfektion bei Wiederkäuern, von
der vor allem Schafe, aber auch Ziegen und Rinder betroffen sind. Sie
wird nicht von Tier zu Tier, sondern nur über stechende und
blutsaugende Insekten übertragen. Der Erreger ist für Menschen
ungefährlich. Während die Krankheit bei Schafen tödlich verlaufen
kann, stellt sich bei Rindern in der Regel nach einiger Zeit Linderung
ein. Symptome sind Teilnahmslosigkeit, Fieber, vermehrtes Speicheln,
Rötung und Schwellung der Kopfschleimhäute, Lahmheiten sowie
insbesondere bei Schafen die Schwellung und Blaufärbung der Zunge. Die
Krankheit ist in Europa bislang nur in den warmen südlichen Regionen
aufgetreten. Ursprünglich stammt sie aus Afrika und Asien. Mitte
August war die Tierseuche im niederländischen Kerkrade ausgebrochen.
Am 20. August waren die beiden ersten Fälle im Aachener Raum
diagnostiziert worden. Seither wurden zahlreiche weitere Fälle in
Nordrhein-Westfalen registriert.

Im derzeitigen Gefährdungsgebiet des Kreises Wesel sind 133 Rinder-,
75 Schaf- und 26 Ziegenbestände mit insgesamt ca. 11.800 Rindern,
1.700 Schafen und 100 Ziegen gemeldet.



 



 

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