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AHO Aktuell - 01.10.2006

Gammelfleisch: 99 Prozent fordern Veröffentlichung von Namen


Aachen (aho/lme) - Seit der Skandal um verdorbenes Fleisch voriges
Jahr losbrach, verging kaum eine Woche, in der nicht über weitere
Funde berichtet wurde. In einer repräsentativen Umfrage wollte der
Aachener Marktforscher Dialego im September 2006 wissen, ob die
Verbraucher ihr Einkaufsverhalten seit der letzten Umfrage im Jahr
2002 verändert haben.

Die Fleischskandale haben Spuren hinterlassen: So stieg die Zahl
derer, die sich umfassend informieren und ihre Nahrungsmittel sehr
bewusst auswählen um 13 Prozent von 25 (2002) auf 38 Prozent. Die Zahl
derjenigen, die weiterhin bedenkenlos Fleisch kaufen hingegen sank im
gleichen Zeitraum um 8 Prozentpunkte von 38 auf 30 Prozent. Und die
Zahl derjenigen, die beim Einkauf von Nahrungsmitteln sehr unsicher
geworden sind, stieg von 14 auf 18 Prozent.

Andera Gadeib, CEO von Dialego: "Verbraucher reagieren sehr
differenziert bis empört auf die Nachrichten über Gammelfleisch,
greifen aber dennoch bei Fleisch- und Wurstwaren weiterhin zu." Auf
die Frage, wo man am ehesten vor Gammelfleisch sicher sei, geben 75
Prozent der Befragten den Metzger-Fachbetrieb an, weitere 35 Prozent
den Bioladen. Rund ein Fünftel (20 Prozent) der Verbraucher würden
gern gesünderes Fleisch kaufen, können es sich aber nicht leisten.
"Daher ist es nicht weiter verwunderlich", so Gadeib weiter, "dass
letztlich nur 11 Prozent der Befragten im Bioladen einkaufen. Der
Großteil kauft Fleisch nach wie vor entweder in der Metzgerei (54
Prozent) oder im Supermarkt an der Frischetheke (57 Prozent)."
Immerhin 41 Prozent kaufen abgepacktes Fleisch im Supermarkt und
etwas mehr als Viertel (27 Prozent) kauft ebenfalls abgepacktes
Frischfleisch im Discounter. Im Hinblick auf die Fleischskandale
erwarten die Verbraucher von der Politik konkrete Schritte. Gadeib:
"Deutschland gilt bereits als Land mit hohen Kontrollstandards, und
die Forderung nach mehr Kontrolle wächst. Denn während 2002 noch 70
Prozent mehr Kontrollen forderten, sprechen sich jetzt sogar 83
Prozent dafür aus." 99 Prozent aller Befragten sprechen sich dafür
aus, die Namen der Unternehmen, bei denen die Verwicklung in
Lebensmittelskandale festgestellt wurde, zu veröffentlichen.


 



 

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