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AHO Aktuell - 18.09.2006

92 Millionen Malariatote seit DDT-Verbot +++ WHO für begrenzten DDT-Einsatz


Genf (aho) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürwortet
neuerdings wieder ausdrücklich den begrenzten Einsatz von DDT
(Dichlordiphenyltrichlorethan) zur Bekämpfung der Malariamücke. Bei
einem sachgerechten Einsatz von DDT in Wohnräumen sieht die WHO keine
gesundheitlichen Risiken für die Menschen, und die Belastung der
Umwelt sei gering, erläutert die Weltorganisation in einer
Pressemitteilung. Der korrekte und rechtzeitige Einsatz von DDT könne
die Malariaübertragung um 90 Prozent senken. Nach Informationen der
WHO konnte durch die begrenzte Wiedereinführung von DDT in Indien und
Südafrika die Malaria deutlich zurückgedrängt werden. Derzeit wird in
10 Ländern Schwarzafrikas DDT gegen Malariamücken eingesetzt. Das
Versprühen des Insektizids gilt mittlerweile auch bei Umweltschützern
wie der US-Naturschutzverband Sierra Club, den "Friends of the Earth"
und dem "World Wildlife Fund" als akzeptabel.

Ein Wendepunkt in der Beurteilung von DDT war 2004 eine Stellungnahme
der Umweltschutzorganisation "Environmental Defense", in der sie den
begrenzten Einsatz von DDT innerhalb von Gebäuden unterstütze.
Bemerkenswert ist dies deshalb, weil "Environmental Defense" 1967 aus
dem Widerstand gegen DDT heraus entstanden ist.

Als erste hatte die Biologin Rachel Carson 1962 mit dem Buch "Silent
Spring" ("Der stumme Frühling") auf angebliche Gefahren aufmerksam
gemacht. Sie war damit zu einer Ikone der Umweltbewegung avanciert.

Heute sterben pro Jahr wieder eine Million Menschen an Malaria. 86
Prozent dieser Opfer lebten in Afrika südlich der Sahara. Nach
Hochrechnungen sterben täglich weltweit 3.000 Kinder an Malaria. Seit
dem unter Wissenschaftlern heftig umstrittenen Verbot sind weltweit
bis heute mehr als 92 Millionen Menschen - vornehmlich schwangere
Frauen und Kinder - an Malaria gestorben. "Ich bin überzeugt, dass der
Druck von Umweltaktivisten wie Rachel Carson für den Tod von Millionen
Menschen verantwortlich ist", wird Don Roberts, Tropenspezialist an
der Uniformed Service University of the Health Sciences (Maryland) in
der Presse zitiert.



 



 

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