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AHO Aktuell - 18.09.2006

Leichter Anstieg der Mischfutterproduktion in Deutschland


Bonn (aho/lme) - Die Mischfutterherstellung in der Bundesrepublik
Deutschland ist im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2005/2006 im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um rund 245.000 Tonnen auf insgesamt 19,97
Millionen Tonnen bzw. um 1,2 Prozent angestiegen. Dies geht aus noch
vorläufigen Zahlen der amtlichen Statistik hervor, die der
Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verbandes Tiernahrung, Hubert
Grote, am vergangenen Freitag im Rahmen der Jahrestagung des Verbandes
in Hannover vorstellte. "Ausschlaggebend für die positive Entwicklung
war eindeutig die zweite Hälfte des Wirtschaftsjahres, in der die
Gesamtproduktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent
zunahm", sagte Grote. In den ersten sechs Monaten des
Wirtschaftsjahres hätte sich die Produktionsmenge dagegen noch um
einen Prozentpunkt unter der Vorjahreslinie bewegt.

Der bundesweit leichte Produktionszuwachs geht in erster Linie auf
einen Anstieg der Herstellung von Schweinemischfutter zurück. Der
Zuwachs betrug hier insgesamt 367.865 Tonnen bzw. 4,9 Prozent
gegenüber dem vorherigen Wirtschaftjahr. Mengenmäßig betrachtet
erzielten die nördlichen Bundesländer - trotz der Schweinepestfälle in
Nordrhein-Westfalen im Frühjahr 2006 - die höchsten Zuwächse, doch
auch im Süden und Osten nahmen die Herstellungsmengen zu. Dies sei, so
Grote, in erster Linie auf gestiegene Schweinebestände zurückzuführen.

Ähnlich positiv entwickelte sich auch der Absatz von Mischfutter für
den Geflügelmastbereich. Hier konnte das Produktionsvolumen in
2005/2006 um rund 95.000 Tonnen bzw. um 3,2 Prozent erhöht werden.
"Angesichts der Absatzeinbußen bei Geflügelfleisch im Zuge der in
Deutschland bei Wildgeflügel aufgetretenen Geflügelpest, war dieses
Ergebnis nicht zu erwarten", kommentierte der Hauptgeschäftsführer des
DVT das Ergebnis.

Regional betrachtet konnten die Produktionsmengen allerdings nur im
veredelungsstarken Norden der Bundesrepublik erhöht werden. In den
südlichen Bundesländern stagnierte die Produktion von Mischfutter für
die Geflügelmast, im Osten mussten sogar Produktionsrückgänge
hingenommen werden.

Der Absatz von Mischfutter für Legehennen entwickelte sich seit 2001
erstmals wieder positiv. Insgesamt wurden in diesem Bereich in
2005/2006 im Vergleich zum vorherigen Wirtschaftsjahr rund 18.000
Tonnen bzw. 0,8 Prozent mehr produziert. Der Mengenanstieg fand dabei
ausschließlich in den östlichen Bundesländern statt. In den anderen
Regionen Deutschlands hielt der Produktionsrückgang dagegen an.
"Nachdem mit der Verabschiedung der Nutztierhaltungsverordnung nun
auch für Legehennenhalter Planungssicherheit geschaffen wurde, sind
wir gespannt, ob sich dieser Absatzmarkt stabilisiert", sagte Grote.

Die Rindermischfutterproduktion nahm im Wirtschaftsjahr 2005/2006
bundesweit um rund 210.000 Tonnen bzw. 3,4 Prozent ab. Mit einem Minus
von 8,7 Prozent musste der Osten die stärksten Rückgänge hinnehmen. Im
Süden und Norden gingen die Herstellungsmengen um 0,4 bzw. 3,5 Prozent
zurück. Als Grund für die Einbußen nannte Grote einerseits die
deutliche Abnahme der Milchkuhbestände und andererseits die gute
Grundfutterversorgung im abgelaufenen Wirtschaftsjahr, die sich
üblicherweise dämpfend auf den Mischfuttereinsatz auswirke.

Was den Rohstoffeinsatz in der Mischfutterherstellung angeht, wurden
in 2005/2006 insgesamt knapp 9 Millionen Tonnen Getreide eingesetzt,
wobei der durchschnittliche Getreideanteil bezogen auf die gesamte
Mischfutterherstellung bei rund 45 Prozent lag. Wichtigste Getreideart
war Weizen, der den Einsatz aller anderen Getreidearten zurückdrängte.
Nach Getreide stellten erneut Ölkuchen bzw. Ölschrote mit einem
durchschnittlichen Verwendungsanteil von 25,7 Prozent bezogen auf die
Gesamtherstellung die wichtigste Komponente dar. Deutlich abgenommen
hat der Einsatz von Maiskleber, sowie von Zitrus- und Obsttrester. Die
Verwendung von zuckerhaltigen Futtermitteln blieb in 2005/2006 stabil.

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