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AHO Aktuell - 16.09.2006

Ernährungswirtschaft kritisiert unzureichende staatliche Kontrollen


Hamburg (aho/lme) - Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der
deutschen Ernährungswirtschaft, Jürgen Abraham, kritisierte die
staatliche Lebensmittelkontrolle im Interview mit "Hamburger
Morgenpost" scharf: Der Staat verletze seine Aufsichtspflicht und
verweigere dem Bürger die notwendige Kontrolle der Warenströme.
Abraham, der selbst Schinkenproduzent ist, geht davon aus, dass die
bisher entdeckten 1.500 Tonnen Gammelfleisch "erst die Spitzes des
Eisberges" sind. Man müsse mit der zehnfachen Menge rechnen.

Abraham sprach sich außerdem für ein Rotationsverfahren aus, um eine
"Kumpanei" zwischen Kontrolleuren und Betrieben zu unterbinden. Zudem
müsse die Zahl der 2.500 Lebensmittelkontrolleure verdoppelt werden.

Die Kontrolle sollte nach Meinung von Abraham weiter bei den
Landkreisen angesiedelt bleiben. Abraham: "Das muss so sein. Die
Kontrolleure vor Ort kennen am besten ihre Pappenheimer. Aber es darf
hier keine Kumpanei mit den zu kontrollierenden Betrieben geben.
Deshalb fordern wir eine Rotation: Nach zwei, drei Jahren muss die
personelle Zuständigkeit wechseln."

Der Risikobereich ist nicht der namhafte Lebensmitteleinzelhandel, so
Abraham im Interview. Hier tauche bislang kein Gammelfleisch auf. Das
lieferten die schwarzen Schafe im Großhandel beispielsweise an
Großküchen, Kantinen und in die Kleingastronomie. Im fertig panierten,
scharf gewürzten Schnitzel, möglichst noch Zigeunersoße obendrauf,
schmecke man das Fleisch nicht mehr. "Hier müssen wir in Zukunft viel
genauer hinsehen", mahnte Abraham.



 



 

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