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AHO Aktuell - 16.09.2006

Ortenaukreis: 27 Tonnen überlagertes Fleisch einer französischen Firma sichergestellt


Offenburg (aho/lme) - Veterinäre und Lebensmittelkontrolleure haben am
Donnerstag (14. September 2006) im Ortenaukreis 27,1 Tonnen
überlagertes Wildfleisch einer französischen Handelsfirma mit Sitz in
Straßburg sichergestellt. Da die Ware mit Etiketten in französischer
Sprache etikettiert war, wird spekuliert, dass die Rehrücken, Hasen-
und Wildschweinteile für französische "Gourmets" gedacht waren.

Ab Mittwochnachmittag (13. September 2006) wurden in einem Kühllager
insgesamt 294 Paletten Lebensmittel überprüft, die eine französische
Spedition dort gelagert hatte. Die Spedition hatte vor zwei Monaten
die Kühlkapazitäten angemietet. Zwölf Veterinäre und
Lebensmittelkontrolleure sowie drei Beamte der Polizeidirektion
konnten die Untersuchungen an den betroffenen Paletten mit
Lebensmitteln am Donnerstagnachmittag abschließen.

Von den Fleischprodukten mit sehr unterschiedlichen Verfallsdaten
wurden 34 Proben gezogen. Laboranalysen sollen Aufschluss darüber
geben, in welchem Umfang das überlagerte Wildfleisch verdorben und
damit nicht mehr verkehrsfähig ist. Die kompletten Ergebnisse liegen
voraussichtlich in einer Woche vor. Von der Analyse hängt auch die
weitere Bestimmung des Fleisches ab. Das verdorbene Fleisch muss der
Besitzer entsorgen. Für die anderen Bestände muss eine weitere
Verwendung noch geprüft werden. Auch muss noch geklärt werden, ob
verdorbenes Fleisch insbesondere in Frankreich in den Handel gelangt
ist.

Auf die überlagerten Fleischbestände waren die Kontrolleure bereits
am Mittwoch (13. September 2006) gestoßen. Beteiligt an der Kontrolle
waren vier Amtstierärzte sowie zwei Beamte der Polizeidirektion
Offenburg. Zwei der Veterinäre gehören zu der durch das Land Baden
Württemberg eingerichteten "Task-Force Fleischhygiene". die das Land
Baden-Württemberg mit der Einstellung von landesweit 15 zusätzlichen
Veterinären ins Leben gerufen hat. Die Kontrolle fand im Rahmen des
jetzt angelaufenen Teilprojekts "Fleischhandelsbetriebe" statt.

Zum Zeitpunkt der Kontrolle lagerte die französische Spedition in dem
Kühllager 294 Paletten mit zum Teil auch anderen Lebensmitteln wie
etwa Schokolade. Auf fast allen Paletten waren Kartons mit
Wildfleischprodukten in Form von Rehrücken, Hasen- oder
Wildschweinteilen wie auch andere Lebensmittel gestapelt. Nicht bei
allen Fleischprodukten war das Verbrauchsdatum abgelaufen.

Nach dem Auffinden des überlagerten Fleisches hat das Landratsamt
Ortenaukreis noch am Mittwoch die zuständigen Veterinärbehörden in
Straßburg informiert. Auch die Staatsanwaltschaft Offenburg wurde
eingeschaltet und ermittelt. In Zusammenarbeit mit den französischen
Behörden muss noch geklärt werden, ob Bestände aus dem überlagerten
Fleisch insbesondere in Frankreich in den Handel gelangt sind. Die
Etikettierung lässt darauf schließen, dass die Waren für den
französischen Mark bestimmt waren und lediglich zwischengelagert
wurden. Sicher ist, dass sich das überlagerte Fleisch erst seit
höchstens zwei Monaten in dem Kühllager befindet. Zu diesem Zeitpunkt
hatte die Spedition die Lagerfläche angemietet.



 



 

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