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AHO Aktuell - 13.09.2006

6 Millionen Tonnen Fleisch auf dem deutschen Markt +++ Wo geht es hin?


(aid) - Wie verlaufen die Warenströme im Fleischsektor vom Angebot
bis hin zum Endverbraucher? Bisher wusste man darüber recht wenig.
Insbesondere die Frage, wie viel in Deutschland erzeugtes Fleisch in
der Gastronomie und der Gemeinschaftsverpflegung landet, war völlig
unklar.

Auch vor dem Hintergrund der jüngsten Funde von verdorbenem Fleisch,
das in vielen Fällen für Großverbraucher bestimmt war, sind daher die
Ergebnisse einer neuen Warenstromanalyse Fleisch interessant, die von
der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) in Zusammenarbeit
mit dem Forschungsinstitut GIRA erstellt wurde. Sie basiert auf
Schätzdaten für das Jahr 2004 und einer Vielzahl von
Experteninterviews.

Das gesamte Marktvolumen wird auf 6,1 Millionen Tonnen geschätzt.
Davon kommen 2,1 Mio. t als unverarbeitetes Fleisch auf den Markt,
wobei der Einzelhandel mit einem Anteil von 66 % der größte Kunde ist.

Immerhin fast 500.000 Tonnen unverarbeitetes Fleisch gehen in den
Großverbrauch und davon mehr als ein Drittel in Imbisse und
Schnellrestaurants. Vom Döner an der Ecke bis hin zu den
Fastfood-Systemgastronomien werden also immerhin 177.000 t Fleisch
abgenommen.

Nach Auskunft von Dr. Paul Michels von der ZMP werden die großen
Ketten aber in der Regel direkt von den Schlachtbetrieben beliefert,
während die Belieferung der kleineren Gastronomie aber auch anderer
Großverbraucher hauptsächlich durch den Zustellgroßhandel erfolgt.
Hier ist also eine Zwischenebene in der Vermarktung eingeschaltet.

Weitere Ergebnisse der Studie: Rund 4,5 Millionen t, also etwa 75 %
des gesamten Volumens stammen aus hiesigen Schlachtereien, das
restliche Viertel aus dem Ausland. Der Anteil, den die
landwirtschaftlichen Erzeuger selbst vermarktet haben, nimmt sich mit
60.000 t, also 1 Prozent, noch immer bescheiden aus. Der Marktanteil
des selbstständigen Fleischerhandwerks und der Metzgereien beträgt
noch 15 % der gesamten privaten Nachfrage.

Zurück zum GV-Bereich: Die Studie prognostiziert, dass er auch in den
kommenden Jahren weiter von den sich ändernden Essgewohnheiten, dem
steigenden Anteil der Singles und Ehepaare ohne Kinder sowie der
weiter steigenden Berufstätigkeit von Frauen profitieren wird. Weiter
wachsen werden die Fastfood Systemgastronomien, Imbissbetriebe, die
Event-Gastronomie sowie das Senioren- und in Zukunft wohl auch das
Schul-Catering. Gute Chancen für die kommenden Jahre erwarten die
Marktforscher für alle Arten moderner Fleischwaren sowie für frische
bearbeitete Fleischartikel (kalibrierte, marinierte Ware,
Döner/Kebab). Das wichtigste Kriterium, das von den Lieferanten
gefordert ist Produktsicherheit, gefolgt von Produktqualität und
Lieferzuverlässigkeit.

aid, Britta Klein



 



 

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