Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 07.09.2006

Illegal Schweinefleisch exportiert +++ Verdacht der Urkundenfälschung


Hamburg (aho/lme) - Der Fachdienst für Umweldelikte der Polizei
Hamburg (WSP 21) hat gegen einen 30-jährigen Deutschen ein
Strafverfahren wegen des Verdachts der Urkundenfälschung eingeleitet.
Dem Mann wird vorgeworfen, Vorzertifikate verfälscht zu haben, um 25
Tonnen Schweinefleisch illegal nach Russland zu exportieren.

Nach bisherigen Erkenntnissen konnte folgendes festgestellt werden.
Russland hat die Einfuhr von Schweinefleisch aus Gebieten, die von
der Schweinepest gefährdet sind, verboten. In Nordrhein-Westfalen
(NRW) war Anfang diesen Jahres die Schweinpest ausgebrochen und gilt
somit als Schweinepest gefährdet.

Der 30-Jährige ist Geschäftsführer eines Groß-und
Einzelhandelbetriebes in Nordrhein-Westfalen (NRW), der versucht hat,
das Exportverbot zu umgehen.

Da der Tatverdächtige von den zuständigen Verbraucherschutzbehörden in
NRW keine Ausfuhrzertifikate für das Schweinefleisch aus NRW nach
Russland bekommen hätte, gab er vor, das Fleisch in Hamburg
zwischenzulagern. So erhielt er sogenannte Vorzertifikate aus NRW.

Der Verantwortliche steht im Verdacht, diese Vorzertifikate verfälscht
zu haben, indem er die Passagen, aus denen die Herkunft aus der von
Schweinepest gefährdeten Gebieten hervorging, entfernt hat.

Die Ermittler haben festgestellt, dass das das Fleisch mit einem Lkw
nach Hamburg transportiert und hier nur ein Zwischenstopp bei einem
Lagerhaus eingelegt worden ist.

In Hamburg legte der Tatverdächtige die gefälschten Vorzertifikate
beim Verbraucherschutzamt Altona vor, um Ausfuhrzertifikate für den
Export des Fleisches nach Russland zu bekommen. Das Fleisch sollte im
Hamburger Hafen verzollt und anschließend auf dem Seewege nach St.
Petersburg transportiert werden.

Die Mitarbeiter der Verbraucherschutzzentrale haben die Fälschungen
erkannt und den Fachdienst für Umweltdelikte der Polizei Hamburg
informiert.

Daraufhin erwirkten die Ermittler in Zusammenarbeit mit der
Staatsanwaltschaft Bochum Durchsuchungsbeschlüsse für den Firmensitz
in Oer-Erkenschwik und Recklinghausen sowie für die Wohnung des
Tatverdächtigen, die gestern von der Polizei Recklinghausen
vollstreckt wurden.

Zeitgleich haben die Beamten in Zusammenarbeit mit dem
Verbraucherschutzamt Altona den Lkw mit der Fleischladung in Hamburg
kontrolliert. Das Schweinefleisch, die Ladungspapiere und die
Zertifikate sowie weitere Beweismittel wurden sichergestellt.

Nach bisherigen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass bereits
mehrere Tonnen dieses Schweinefleisches nach Russland exportiert
worden sind.

Die Ermittlungen des Fachdienstes für Umweltdelikte der Polizei
Hamburg dauern an.




 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de