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AHO Aktuell - 04.09.2006

Blauzungenkrankheit im Rheinisch-Bergischen Kreis bestätigt


Bergisch Gladbach (aho) - Wie das Friedrich-Löffler-Institut soeben
mitteilt, hat sich der Verdacht auf das Vorliegen der
Blauzungenkrankheit in drei Rinderbeständen im Rheinisch-Bergischen
Kreis, konkret in Kürten, Odenthal und Overath, bestätigt.

Im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen wurde der
Krankheitserreger endgültig nachgewiesen. Der Kreisveterinär des
Rheinisch-Bergischen Kreises, Dr. Thomas Mönig, hat darauf hin
entsprechend den tierseuchenrechtlichen Vorschriften den Ausbruch
dieser anzeigepflichtigen Tierseuche amtstierärztlich festgestellt.

Daraus ergeben sich für die Halter von Rindern, Schafen und Ziegen im
gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis und den Gebieten der umliegenden
Kreise und kreisfreien Städte in einem Umkreis von 20 km um die
betroffenen Rinderbestände einschneidende Konsequenzen. Die genauen
Grenzen dieses gefährdeten Bezirks werden zur Stunde vom
Landestierseuchenkontrollzentrum in Düsseldorf festgelegt.

Diese Bestände unterliegen ab sofort der behördlichen Beobachtung und
einer regelmäßigen klinischen Untersuchung der Tiere durch den
Kreisveterinär, darüber hinaus besteht eine Behandlungspflicht mit
Insektiziden.

Zum Schutz vor einer Verschleppung ist der Transport empfänglicher
Tiere aus einem oder in einen Betrieb, der innerhalb dieser 20 km -
Zone liegt, grundsätzlich verboten. Das Veterinäramt kann
ausnahmsweise genehmigen, dass Wiederkäuer aus diesem Bereich
unmittelbar zu einem Schlachthof gebracht werden dürfen. Auch ein
Transport in andere Betriebe innerhalb dieses Gebietes aber auch
innerhalb eines Gebietes, dass in einem Radius von 150 km um die
beiden Rinderbestände gelegen ist, kann vom Veterinäramt ausnahmsweise
und unter bestimmten Bedingungen genehmigt werden. Diese Maßnahmen
gelten bereits im Raum Aachen, wo die Blauzungenkrankheit ja schon vor
einigen Tagen nachgewiesen worden ist.

Die Blauzungenkrankheit ist eine nicht ansteckende, von Mücken
übertragene Infektionskrankheit, an der vor allem Schafe aber auch
Ziegen und Rinder erkranken. Die Erkrankung äußert sich bei Schafen
durch erhöhte Körpertemperatur, Apathie und Absonderung von der Herde.
Die Mundschleimhäute schwellen an und sind gerötet. Die Tiere
speicheln sehr stark und haben Schaum vor dem Maul. Die Zunge schwillt
an und wird blau. Etliche Tiere sterben. Rinder erkranken jedoch
längst nicht mit so deutlichen Symptomen wie zum Beispiel einer blauen
Zunge. "Offenbar erkranken bei Rindern nur einzelne Tiere. Darüber
hinaus zeigen Rinder anders als Schafe nicht so massive Veränderungen
des Allgemeinbefindens, sondern nur verminderte Fress- und Tränkelust.
Der Landwirt sieht aber, dass die Tiere Schmerzen bei der
Futteraufnahme haben und er sieht, dass mehr oder weniger ausgeprägte
geschwürartige Veränderungen im Maulbereich auftreten" so
Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig.

Die Blauzungenkrankheit hat ihren Ursprung in Südafrika und kam
bislang nur im Mittelmeerraum vor. Ob der ungewöhnlich heiße Sommer
dieses Jahres zu einem Überleben der entsprechenden Mückenarten als
Träger des Verursachervirus in den hiesigen Breitengraden beigetragen
hat, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. Für den
Menschen ist die Erkrankung nach Angabe des Friedrich-Löffler-
Instituts ungefährlich. Es besteht auch keinerlei Gefahr durch den
Konsum tierischer Nahrungsmittel.

Weitere Informationen zur Blauzungenkrankheit finden Sie hier.



 



 

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