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AHO Aktuell - 30.08.2006

Milchviehhaltung: Neuer Trächtigkeitsnachweis


(aid) - An der Universität Göttingen ist in Zusammenarbeit mit der
Universität Lüttich ein neues Verfahren zur Trächtigkeitsdiagnose bei
Milchkühen entwickelt worden. Es liefert ab dem 30. Tag der
Trächtigkeit verlässliche Aussagen und ist relativ preisgünstig.
Grundlage dieses Tests ist der Nachweis von "Pregnancy associated
glycoprotein" (PAG). Dieses Protein wird von den Fruchthüllen gebildet
und nach Einnistung in der Gebärmutter an die Mutter abgegeben. PAG
wird ab dem Beginn der Implantation (ab Tag 16) gebildet und gilt ab
dem 30. Tag als guter Indikator für das Vorhandensein eines lebenden
Embryos. Kühe können als tragend angesehen werden, wenn die PAG-Werte
über 2,0 ng/ml liegen; unter 1,0 ng/ml ist eine Trächtigkeit sehr
unwahrscheinlich. Die Konzentration im Blut lässt sich zuverlässig
nachweisen. Sie steigt nach der Befruchtung etappenweise an und sinkt
nach der Geburt relativ langsam wieder ab. Bislang konnte das Protein
nur unter Verwendung radioaktiver Substanzen in Speziallabors
nachgewiesen werden. Am Institut für Tierzucht und Haustiergenetik der
Universität Göttingen ist es Morten Friedrich gelungen, PAG mit dem
ELISA-Test (enzyme-linked immunosorbent assay) im Blutserum
nachzuweisen. Mit dieser Methode sind quantitative Messungen auch von
geringen Mengen möglich. Für den Test ist mindestens ein Milliliter
Blut erforderlich. Milchviehhalter können Blutproben an das Göttinger
Institut einsenden und erhalten nach zwei Werktagen eine Auswertung.

aid, Dr. Ute Zöllner

Weitere Informationen: Institut für Tierzucht und Haustiergenetik,
Hormonlabor, Postfach 3035, 37020 Göttingen, E-Mail: TZLabor@gwdg.de



 



 

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