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AHO Aktuell - 29.08.2006

Blauzungenkrankheit in zwei Rinderbeständen im Rheinisch-Bergischen Kreis


Bergisch Gladbach (aho) - Nachdem im Aachener Raum bereits mehrere
Fälle von Blauzungenkrankheit bei Rindern festgestellt wurden, werden
derzeit auch im Gebiet des Rheinisch-Bergischen Kreis die Rinder-,
Schaf- und Ziegenbestände auf das Vorliegen dieser Tierkrankheit hin
untersucht. Laut Mitteilung des Amtstierarztes Dr. Thomas Mönig haben
sich im Rahmen dieser Abklärungsuntersuchungen in zwei Rinderhaltungen
Hinweise auf das mögliche Vorliegen dieser Erkrankung ergeben.

So wurden in diesen Beständen umgehend Blutproben entnommen und per
Kurier zum Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt nach Krefeld
gebracht. Die von hier in das Friedrich-Löffler-Institut verbrachten
Proben wurden über das Wochenende untersucht und der geäußerte
Verdacht von dort in einer ersten Untersuchung bestätigt.

Jetzt geht es in Absprache mit dem Ministerium für Umwelt und
Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz darum, möglichst
schnell herauszufinden, ob der Erreger der Blauzungenkrankheit
zwischenzeitlich auch im Rheinisch-Bergischen Kreis angekommen ist.
Die betroffenen Tiere wurden am heutigen Nachmittag nochmals eingehend
amtstierärztlich untersucht, weitere Proben entnommen und per Kurier
umgehend den weiteren Untersuchungen zugeführt.

"Das fatale an dieser exotischen Tierkrankheit ist, dass die Rinder
längst nicht mit so deutlichen Symptomen wie zum Beispiel einer blauen
Zunge erkranken. Offenbar erkranken bei Rindern nur einzelne Tiere.
Darüber hinaus zeigen Rinder offenbar anders als Schafe nicht so
massive Veränderungen des Allgemeinbefindens, sondern nur verminderte
Fress- und Tränkelust. Der Landwirt sieht aber, dass die Tiere
Schmerzen bei der Futteraufnahme haben und er sieht, dass mehr oder
weniger ausgeprägte geschwürartige Veränderungen im Maulbereich
auftreten" so der Kreisveterinär.

Erst nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse, die nicht vor Mitte
der Woche erwartet werden, kann zusammen mit dem Fachministerium über
weitergehende Maßnahmen entschieden werden. Ob es nach einer
tatsächlichen Feststellung der Tierseuche zu einer Ausweitung des
gefährdeten Bezirks vom linksrheinischen dann auch auf das
rechtsrheinische Gebiet kommen wird, muss daher zunächst abgewartet
werden. Dies hätte für die Halter von Rindern, Schafen und Ziegen
weitergehende Sperrmaßnahmen zur Folge.

Die Blauzungenkrankheit ist eine nicht ansteckende, von Mücken
übertragene Infektionskrankheit, an der vor allem Schafe aber auch
Ziegen und Rinder erkranken. Die Erkrankung äußert sich bei Schafen
durch erhöhte Körpertemperatur, Apathie und Absonderung von der Herde.
Die Mundschleimhäute schwellen an und sind gerötet. Die Tiere
speicheln sehr stark und haben Schaum vor dem Maul. Die Zunge schwillt
an und wird blau. Etliche Tiere sterben. Diese Erkrankung hat ihren
Ursprung in Südafrika und kam bislang nur im Mittelmeerraum vor. Ob
der ungewöhnlich heiße Sommer dieses Jahres zu einem Überleben der
entsprechenden Mückenarten als Träger des Verursachervirus in den
hiesigen Breitengraden beigetragen hat, kann zum jetzigen Zeitpunkt
nicht ausgeschlossen werden. Für den Menschen ist die Erkrankung nach
Angabe des Friedrich-Löffler-Instituts ungefährlich. Es besteht auch
keinerlei Gefahr durch den Konsum tierischer Nahrungsmittel.

Das Veterinäramt des Rheinisch-Bergischen Kreises bittet alle Halter
von Schafen, Rindern und Ziegen, die bisher ihrer Meldepflicht nicht
nachgekommen sind, diese Anmeldung unter Angabe der Anzahl der Tiere
und des umgehend nachzuholen.



 



 

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