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AHO Aktuell - 24.08.2006

Freundlicher Herbst für Rindermäster


L P D - Für die Rindermäster kündigt sich ein freundlicher Herbst an.
Nach Angaben des Landvolks Niedersachsen hat sich die Lage am Markt
jetzt wieder merklich stabilisiert, nachdem die Erlöse der Erzeuger im
Sommer deutlich nachgegeben hatten und nur noch die Vorjahreshöhe
erreichten. Die alljährliche Nachfrageflaute während der Ferien war
verstärkt worden durch die Trockenheit, die auf vielen Betrieben zu
einer Futterknappheit geführt und die Bauern vor der Zeit zum Verkauf
von Schlachttieren gezwungen hatte. Dies hatte vorübergehend Druck am
Markt entstehen lassen, in dessen Folge die Preise für Schlachtrinder
nachgaben, nachdem der Marktverlauf im Frühjahr mit Erlösen deutlich
über dem Vorjahresniveau zunächst Anlass zur Hoffnung gegeben hatte.
Von der Futterknappheit war insbesondere das Emsland betroffen, wo es
extrem wenig geregnet hatte. Dort mussten die Bauern auf völlig
vertrockneten Weiden bereits von den Wintervorräten zufüttern. Die
Niederschläge der vergangenen zwei Wochen haben aber die Situation
entspannt. Die Weiden werden wieder grün, und die Rinder finden
allmählich wieder genügend Futter. Experten rechnen deshalb mit einem
geordneten Weideabtrieb, der zu keinem zusätzlichen Druck auf dem
Markt führen dürfte.

Offenbar hat sich der Rindermarkt jetzt nachhaltig stabilisiert. In
den vergangenen Jahren ist es zu einem starken Bestandsabbau und
rückläufiger Erzeugung in der gesamten EU gekommen. Zugleich hat sich
die Nachfrage endgültig von dem BSE-Schock erholt und wieder das
frühere Niveau erreicht. Das Ferienende hat jetzt die Nachfrage nach
Rindfleisch zusätzlich angekurbelt, während das Angebot weiterhin
überschaubar bleibt und zügigen Absatz findet. Bereits leicht
anziehende Erzeugererlöse für Schlachtrinder, die bei Jungbullen Mitte
August mit 2,88 Euro je kg Schlachtgewicht in der Handelsklasse R3
schon um wenige Cent über dem Vorjahresniveau lagen, lassen erkennen,
dass auch der saisonale Tiefpunkt überschritten ist. Für den Herbst
rechnen Marktfachleute aufgrund des weiterhin kleinen Angebots mit
weiter anziehenden Erzeugerpreisen, die das Vorjahresniveau sichtbar
überschreiten dürften.

Die Weidemast von Rindern spielt ohnehin keine wesentliche Rolle mehr
bei der Rindfleischerzeugung. Weideochsen, die einst das Bild der
Küstenmarschen prägten, sind wegen ihrer geringen Wirtschaftlichkeit
zu regelrechten Exoten geworden. Lediglich weibliche Rinder, die zur
Schlachtung vorgesehen sind, werden häufig noch auf der Weide
gehalten. Sie werden dann meist im Herbst vermarktet, wenn das
Futterangebot auf der Weide zur Neige geht. In diesem Jahr haben sie
sich allerdings wegen der knappen Futterversorgung nicht optimal
entwickelt oder mussten teuer zugefüttert werden.



 



 

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