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AHO Aktuell - 18.08.2006

Risikoanalyse: ISPA startet Offensive gegen H5N1


Vechta (aho) - Im Rahmen des EU-Projektes "Healthy Poultry", bei dem
das ISPA* an der Hochschule Vechta maßgeblich beteiligt ist, führen
Prof. Dr. Windhorst und Frau Dipl.-Umweltwiss. Grabkowsky eine
Betriebsstrukturanalyse unter dem Motto "Wie sicher ist Ihr Betrieb
vor der Geflügelpest?" durch, um potenzielle Eintragspfade für das
Geflügelpestvirus auf Betriebsebene aufzudecken.

Die Analyse mit Start am 1. Oktober 2006 wird parallel in Deutschland,
den Niederlanden und Italien durchgeführt und soll dazu beitragen,
jetzt in "Friedenszeiten" die Betriebe sicherer zu machen und
gleichzeitig auch wieder für das Thema zu sensibilisieren.

Interessierten Betrieben wird ein kurzer Fragebogen zum Betrieb
geschickt. Darüber hinaus werden die Betriebe gebeten, einen Monat
lang ein Betriebslogbuch zu führen. Mit dessen Hilfe werden sämtliche
Kontakte im Betrieb erfasst und ausgewertet. Als Ergebnis werden
potenzielle Eintragspfade für das Virus aufgedeckt und im Anschluss
ein Optimierungskonzept für den Arbeitsalltag in Geflügel haltenden
Betrieben erstellt.

Diese Analyse ist eine gute Gelegenheit für Geflügelhalter, den
eigenen Betrieb überprüfen zu lassen, um mögliche Eintragspfade für
das Geflügelpestvirus aufzudecken und zu minimieren.

Zum Abschluss des Projekts wird der EU-Kommission ein entsprechendes
Maßnahmenpaket vorgelegt. Die Ergebnisse dieser Analyse und damit die
des gesamten EU-Projektes beeinflussen die künftige Handhabung dieser
Tierseuche durch die EU. Aufgrund dessen ist es von großer
Notwendigkeit, auf eine fundierte Datenbasis mit einer hohen
Stichprobenzahl zurückgreifen zu können.

Ende 2005 ist das aus Südostasien stammende Geflügelpestvirus H5N1 in
Europa angekommen, dem bereits weltweit über 130 Menschen zum Opfer
fielen. Auch die Auswirkungen auf die Geflügelwirtschaft sind immens:
Ca. 35 Mio. getötete Tiere, Einfuhrbeschränkungen und eine rückläufige
Verbrauchernachfrage nach Geflügelfleisch haben zu Verlusten in
Milliardenhöhe geführt. Allein in Deutschland musste ein 40 % iger
Rückgang im Geflügelfleischverkauf verzeichnet werden, der geschätzte
Umsatzeinbußen von ca. 160 Mio. EURO mit sich trug. Somit würde ein
Ausbruch dieser Geflügelkrankheit in größerem Umfang in Deutschland
katastrophale Folgen haben.

* ISPA: Institut für Strukturforschung und Planung in agrarischen
Intensivgebieten

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte einem
Informationsblatt des ISPA.






 



 

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