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AHO Aktuell - 23.07.2006

Bio-Pionier Lampert beklagt sinkende Qualität bei Bio-Produkten


Wien (lme/aho) - Vor dem Hintergrund jüngster Meldungen über einen
neuen Bio-Boom zieht der österreichische Bio-Pionier Werner Lampert
eine vernichtende Bilanz über die Branchenentwicklung der letzten
Jahre, schreibt das Wirtschaftsmagazin "trend" in seiner am Dienstag,
den 25.07.2006, erscheinenden Ausgabe. Im Rahmen zahlreicher
Blindverkostungen zwischen konventionell und biologisch erzeugten
Lebensmitteln sei er zum Schluss gekommen, "dass die Bio-Qualität ganz
entschieden gesunken ist." Und, so Lampert im "trend"-Interview
weiter: "Wenn nicht das Image dahinter stünde, könnte Bio im Handel
vielfach keinen Erfolg mehr haben." Der gesamten heutigen
Bio-Hierarchie - Bauern, Verarbeitern und dem Handel - wirft er
mangelnde Professionalität vor: "Dilettantismus ohne Leidenschaft -
das ist zynische Abzockerei. Ich fürchte, dass ein großer Teil der
Bio-Landwirtschaft aber heute dorthin gehört." Zum Teil sei daran auch
schuld, dass die ökonomischen Anreize zur Hauptmotivation der
Bio-Bauern geworden seien - Lampert spricht in diesem Zusammenhang von
"rechenstiftbiologischer Landwirtschaft."

Der gebürtige Vorarlberger hatte 1994 für die österreichischen
Supermarktketten Billa und Merkur eine eigene Bioprodukte-Schiene
unter dem Namen "Ja!Natürlich" entwickelt - heute die mit Abstand
größte Bio-Marke des Landes. Dass es zehn Jahre nach dem Einstieg der
großen Handelsketten noch immer kaum mehr Bio-Bauern gebe als 1998,
enttäuscht Lampert: "Bio hat sich aus der Nische nicht wirklich heraus
bewegt. Als ich 1994 begonnen habe, dachte ich mir schon, dass es eine
landwirtschaftliche Wende gibt. Das ist aber alles nicht gelungen."



 



 

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