Aktuelle Meldungen  -  Nachrichten suchen  -  kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 04.07.2006

Schweiz: Umweltschutz schmälert Fischfangerträge


(lid) - Die effiziente Abwasserreinigung ist schuld an den seit Jahren
mageren Felchenfangerträgen im Brienzersee. Dank Kläranlagen gelangen
weniger Nährstoffe in den See, wodurch die Fische weniger zu fressen
haben, wie eine Studie zeigt. Kaum ins Gewicht fällt laut der vom
Kanton Bern in Auftrag gegebenen Studie die durch Erosionspartikel
hervorgerufene Trübung des Brienzersees. Die Erosionspartikel stammen
von Gletschern und gelangen über die Stauseen der Kraftwerkbetriebe im
Grimselgebiet in den Brienzersee. Dort lagern sich die Partikel an der
Oberfläche des Sees ab und führen zu dessen Trübung. Dies wiederum
verhindert das Planktonwachstum und beraubt die Fische ihrer
Nahrungsgrundlage. Vor der Studie war man der Meinung, dass der
Fischrückgang auf die Gletscherpartikel zurückzuführen ist. Diese
Kausalkette hat sich aber nun als fehlerhaft herausgestellt und die
Kraftwerke geraten daher aus der Kritik.

Experten gehen davon aus, dass die Felchenerträge im Brienzersee auch
in Zukunft mager bleiben werden. In den Siebzigerjahren gelangten mit
dem ungeklärten Abwasser grosse Mengen Nährstoffe in den Brienzersee,
vor allem Phosphat. Sie erlaubten ein beträchtliches Planktonwachstum
und die Felchenerträge erreichten ein Maximum. Heute ist die
Nährstoffbelastung vergleichbar mit jener in den Dreissigerjahren und
der See ist in einem sehr naturnahen Zustand. Die Felchenfänge gingen
von rund 60 auf 3 Tonnen zurück.



 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de