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AHO Aktuell - 30.06.2006

Weltweit mehr Schweine - und Rindfleisch


(ZMP) - Weltweit wird der Fleischmarkt in diesem Jahr erheblich von
dem Auftreten der Vogelgrippe sowie den MKS- und BSE-bedingten
Handelsbeschränkungen beeinflusst. Nachdem Ende 2005 bis Mai 2006 das
Auftreten der Vogelgrippe in 40 bis dahin nicht betroffenen Ländern
gemeldet wurde, sank die Konsumnachfrage nach Geflügelfleisch, und in
der Folge schrumpften Handel und Erzeugung. Auftrieb erhielt dagegen
der Absatz von Schweinefleisch und Rindfleisch.

Während die Weltgeflügelfleischerzeugung und der Verbrauch in den
Vorjahren Wachstumsraten von drei bis vier Prozent jährlich aufwiesen,
erwartet die Welternährungsorganisation FAO im aktuellen Ausblick für
das laufende Jahr ein Minus von einem Prozent. Je nach Region rechnet
die FAO besonders in Europa, im mittleren Osten, in der Türkei und in
Asien mit einer rückläufigen Erzeugung. Gefallene Exportpreise um 20
bis 50 Prozent erschweren den Absatz und führen zu vollen Lagern mit
eingefrorener Ware. Allein für die USA und Brasilien, auf die 70
Prozent des weltweiten Geflügelfleischexportes entfallen, wird ein
Rückgang der Ausfuhren von einem Prozent beziehungsweise sechs Prozent
erwartet.

Steigende Produktion von Schweinefleisch in China

Verbrauch und Produktion von Schweinefleisch, das an der
Weltfleischmenge mit einen Anteil von 39 Prozent vor Geflügel mit 30
Prozent und Rindfleisch mit 24 Prozent rangiert, erhielten hingegen
Impulse. Weltweit wird die Erzeugung in 2006 voraussichtlich wie im
Vorjahr um drei Prozent wachsen. China, wo die Hälfte des weltweiten
Schweinefleisches erzeugt wird, produziert und verbraucht vermutlich
fünf bis sechs Prozent mehr. Trotz relativ niedriger Preise und
stagnierender Schweinezahlen steigt die Produktion in China aufgrund
eines rasch wachsenden Produktivitätsfortschrittes durch verbesserte
Zucht und westliches Know-how. Außerdem steigt dort deutlich die
gewerbliche Tierhaltung in Großanlagen.

Schwächeres Wachstum im Welthandel

In den Jahren 2004 und 2005 wies die FAO ein Plus des Welthandels mit
Schweinefleisch von fünf bis sechs Prozent aus. Das Wachstum im
laufenden Jahr wird aktuell auf drei Prozent veranschlagt. Während die
USA und Europa die Exporte voraussichtlich um neun beziehungsweise
fünf Prozent erhöhen, wird für Brasilien ein Minus von 18 Prozent
erwartet. Einfuhrbeschränkungen wegen der Maul- und Klauenseuche,
besonders von Seiten Russlands, dürften zu diesem Einbruch führen.
Auch wird damit gerechnet, dass der Bedarf Japans, des weltweit
größten Importeurs, abnimmt. Dort stagniert der
Schweinefleischverbrauch, außerdem gibt es hohe Gefrierbestände.
Ebenso bremst Koreas steigender Rindfleischverbrauch den
Schweinefleischabsatz. Schließlich buhlen im internationalen Handel
neue Mitbewerber wie zum Beispiel Polen, Chile und Mexiko um die Gunst
der japanischen Importeure und verschärfen damit den Wettbewerb.

Mehr Rindfleisch in Amerika, Asien und Australien

Am Rindfleischmarkt wird bei Produktion und Verbrauch weltweit ein
Anstieg um drei beziehungsweise zwei Prozent erwartet. Die Entwicklung
ist je nach Region jedoch sehr unterschiedlich. Während in Europa mit
der Entkoppelung der Prämien die Rindfleischerzeugung schrumpft, wird
die Produktion in den USA, Südamerika, China und Australien forciert.
In der EU wird die Erzeugung durch das Ende des zehnjährigen
Exportstopps Großbritanniens minimal wachsen. In den USA rechnet die
FAO hingegen mit einem Zuwachs von fünf Prozent, in Brasilien mit
einem Plus von drei Prozent und China mit einer Zunahme von sechs
Prozent. In Argentinien schmälert das Exportverbot die Produktion und
den Export.



 



 

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